Zu berücksichtigen wäre, dass das BIP nicht gemessen sondern mit Hilfe von mathematisch-statistische Verfahren errechnet wird. Das ist fehleranfällig. Dazu kommt, dass seit dem Jahr 2014 vermehrt Schätzwerte Einfluss finden. Verschätzt man sich da nur ein bisschen, was bei den hohen Summen leicht mal möglich ist, dann wird aus einem offiziell noch passablen Wachstum tatsächlich eine Rezession.
Dann ist die Systematik mit der das BIP berechnet wird inkonsistent. So fließen auch Mieten und die kalkulatorischen Mieten von selbst genutzten Wohneigentum ein. Also Dinge denen in Wirklichkeit keine reale Produktion gegenüber steht. Damit wird das BIP chronisch zu hoch ausgewiesen.
Dann kommt es nicht darauf an, ob die Güter verkauft worden sind, sondern sie müssen einfach nur produziert worden sein.
Es kommt aber noch schlimmer: Um das reale BIP zu erhalten, muss vom nominalen BIP die Inflation abgezogen werden. Das nennt sich BIP-Deflator und dessen Berechnung ist noch ungenauer als die Ermittlung mit der Warenkorbmethode.
Wenn Ökonomen unter sich sind, diskutieren sie manchmal darüber wie sehr das offizielle BIP vom tatsächlichen abweichen kann. Es wird dann eine Zahl plus/minus 1,5 Prozentpunkte genannt. Ob es also z.B. eine Rezession mit einem Negativwachstum von 0,5 % gab oder das Wachstum 1 % oder gar 2,5 % beträgt, kann so genau niemand sagen.