Sinerider schrieb am 09.12.2022 11:47:
Klaus N schrieb am 09.12.2022 11:42:
Sinerider schrieb am 09.12.2022 11:31:
Wenn Ökonomen unter sich sind, diskutieren sie manchmal darüber wie sehr das offizielle BIP vom tatsächlichen abweichen kann. Es wird dann eine Zahl plus/minus 1,5 Prozentpunkte genannt. Ob es also z.B. eine Rezession mit einem Negativwachstum von 0,5 % gab oder das Wachstum 1 % oder gar 2,5 % beträgt, kann so genau niemand sagen.
Wenn ich das richtig verstehe, dann bezieht sich die Diskussion auf die Höhe des BIPs, nicht auf die Veränderungsrate. Der von Dir beschriebene Effekt würde dann nur eintreten, wenn die Messungenauigkeiten pro Quartal statistisch voneinander unabhängig sind.
Ich verstehe deinen Vorhalt nicht. Klar geht es um die Veränderungsrate, die absolute Höhe des BIPs sagt gar nicht aus.
Ich habe als Effekt die Einflussgrößen beschrieben, was soll da voneinander unabhängig sein?
Ja, es geht um die Veränderungsrate, aber die plus/minus 1,5 Prozent beziehen sich auf das absolute BIP.
Und die Veränderungsrate ergibt sich aus den Vergleichen des absoluten BIPs. Nehmen wir vereinfachend an, dass der 1,5% Fehler aus der Schattenwirtschaft kommt, deren Beitrag man mit 6,5% statt mit 5% annimmt. Um im nächsten Quartal auf das von Dir genannte Phänomen zu kommen, müsste also die Schattenwirtschaft auf 3,5% sinken. Und vielleicht im nächsten Quartal wieder auf 5% steigen.
Ich fürchte, die Erklärung ist ein bisschen umständlich, aber vielleicht konnte ich ein bisschen deutlicher machen, was ich meine.