Ratsdelftspucker schrieb am 09.12.2022 18:05:
"...Eine vorausschauende Politik würde aber versuchen, einen wirklich schweren Einbruch durch eine ausgeprägt antizyklische Politik zu verhindern..."
Eine Binsenweisheit. Denn von welchem "Zyklus" reden wir? Ist der "normale" Wirtschaftszyklus von 7 Jahren, den schon die Regierungen seit Keynes versucht haben, zu bekämpfen? Oder gar doch ein "Kondratieff"?
Vielleicht ist dieser angenommene Zyklus überhaupt nicht mehr "zyklisch" zu erfassen, sondern er bezeichnet einen Endpunkt, der mit den Mittel der kapitalistischen Logik nicht mehr "bekämpfbar" ist. Herr Flassbeck lebt noch in der alten - wenn auch sicher nicht ganz falschen - Welt einer sozialen Marktwirtschaft, die jedoch inzwischen durch ökonomisch-politische Strukturen jenseits aller wirklichen Beeinflussbarkeit ersetzt wurde.
Was fehlt, ist ein Ansatz zur Überwindung dieser Strukturen, man kann auch platt sagen: zur Überwindung des kapitalistischen Systems.
Du meinst das "Kapitalistisch System" ist das Problem?
Gewagte These. Schließlich ist das "Kapitalistisch System" trotz alles Schwächen und Ungerechtigkeiten das funktionalste zur Verfügung stehende System.
Unterm Strich hat es der Welt Frieden und Wohlstand gebracht.
Jetzt scheint etwas bei uns nicht mehr zu funktionieren... Was bringt dich zur These, der Kapitalismus wäre schuld?.