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Stellvertretende Antwort auf die Frage nach der Sozialalimentierung

Frank Hausmeister schrieb am 09.12.2022 20:42:

„Armut ist einfach, wenn man trotz Arbeit weniger, genausoviel oder nur marginal mehr Einkommen erzielt, als jemand, der von staatlicher Stütze lebt“

Dann gehören die mit der staatlichen Stütze zu den eher gut Situierten oder wie soll man das verstehen?

Geht es um die Daueralimentierten in gut dotierten Ämtern, dann ja.

Aber ich spreche tatsächlich von ALG-II-Beziehern, deren größtes Privileg in diesen Tagen ist, weder von Miet- noch Energiepreiserhöhungen heimgesucht zu werden, jedenfalls direkt. Indirekt schon über die Konsumpreise. Aber es lebt sich schon etwas leichter, wenn man nicht aus der Wohnung fliegen kann und man nicht zwischen Licht und Wärme oder dem Kühlschrank wählen muss.

"Gut situiert" würde ich die aber nicht nennen. Es ist ja nicht so, dass unsere Sozialsysteme "zu gut" wären, sondern viel mehr, dass Erwerbsarbeit immer schlechter honoriert wird, Stichwort "Abstandsgebot".

Meine Forderung ist schlichtweg, dass jemand, der Vollzeit (35+ Stunden) abhängig oder selbstständig arbeiten geht, mit seinem Einkommen seine normalen Haushaltsausgaben bestreiten können muss, ohne dafür seine Reserven angreifen zu müssen. Es braucht wieder das Verständnis, dass jemand, der einer Erwerbsarbeit nachgeht, kein budgetiertes Leben auf Kante leben sollte, sondern jeden Monat etwas zur Seite legen kann, um beispielsweise innerhalb eines Jahres eine Anschaffung im hohen vierstelligen Bereich ohne Kredit zu nehmen finanzieren kann.

Im Grunde muss gelten, was dereint Henry Ford über sein Unternehmen sagte: die Arbeiter seiner Fabrik müssen sich das Produkt leisten können, was sie herstellen.

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