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  • Naturzucker

mehr als 1000 Beiträge seit 06.03.2012

Strom kann man kaum speichern

Komischer Artikel. Unterstellt Kritikern logische Denkfehler und strotzt selber nur von solchen Fehlschlüssen. Geht da grad jemandem der berühmte ... auf Grundeis und wird daher versucht, vorab schon mal den schwarzen Peter jemand anderem in die Schuhe zu schieben?

Deutsche Stromhändler kaufen immer dann Strom im Ausland ein, wenn er dort billiger ist als der Strom, der in Deutschland in Steinkohle- oder Gaskraftwerken erzeugt wird. Wer jetzt fordert, Deutschland solle sich bei der Stromerzeugung zu 100 Prozent auf deutsche Kraftwerke verlassen, übersieht, dass weder die dort verfeuerte Steinkohle aus deutschen Minen noch das benötigte Gas aus deutschen Quellen stammt. Auch das Uran der drei im Frühjahr abgeschalteten Kernkraftwerke stammte nicht aus deutschen Quellen.

Wer so einen Satz raushaut, der übersieht, dass man Uranbrennstäbe, Kohle und Gas speichern kann. Lieferprobleme bei Uranbrennstäben werden erst dann wirksam, wenn man sie austauschen muss. In der Regel nach 3-4 Jahren. Brennstäbe können auch wieder aufbereitet werden.

Kohle lässt sich nahezu in unbegrenztem Umfang lagern. Erdgas halt nur, bis die Kavernen voll sind. Strom dagegen praktisch gar nicht bzw. in nicht relevantem Umfang, wenn wir von einer Unterdeckung von mehreren Stunden, Tagen oder gar Wochen reden.

Sollte dies [Anm: ein Blackout] tatsächlich einmal der Fall sein, dann dürfte kein Strommangel dafür verantwortlich sein. Das eigentliche Problem der deutschen Stromversorgung ist der fehlende Netzausbau auf allen Ebenen.

Weil das Netz den Strom speichert ist der fehlende Netzausbau schuld an einem Blackout, wenn im Winter bei Nebel und Windstille kaum Ökostrom im Netz ist? Wenn ganz Deutschland flächendeckend bei Hochdruck unter einer Nebeldecke liegt, dann nutzt einem auch das bestens ausgebaute Netz nichts. Wo kein Strom aus Sonne und Wind erzeugt wird, kann man auch keinen Strom aus Sonne und Wind verteilen.

Im kommenden Winter muss Deutschland möglicherweise wieder mehr Strom aus fossilen Quellen beziehen. Ein Grund dafür sind die Atomkraftwerke in Frankreich. Sollten diese wie im vergangenen Winter erneut ausfallen, müsste Deutschland voraussichtlich wieder seine Steinkohleblöcke reaktivieren.

Warum schaltet dann Deutschland seine eigenen AKW ab und erwartet gleichzeitig, dass Frankreich seine AKW für uns in Bereitschaft hält? Ausgerechnet im Winter, wenn Frankreich den Strom selbst zum Heizen braucht?

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