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  • DasWoelfchen

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Re: "Erneuerbare zeitweise den kompletten Strombedarf Deutschlands bedient"

mitwirker schrieb am 01.07.2023 09:15:

Blöd ist, wenn man als Industrieland den eigenen Bedarf nicht mehr decken kann, bzw. Strom so teuer wird dass selbige abwandert.

Aber gerade fossile und Kernkraftwerke sind auf den Import von Brennstoffen aus dem Ausland angewiesen, wie Deutschland in Bezug auf Erdgas und dessen Verteuerung im Zuge der Sanktionen gegen Russland schmerzlich erfahren musste.
So kamen auch 2022 z.B.1/3 aller Steinkohleimport aus nicht-EU Ländern aus der Russischen Föderation. Aus der EU wurden lediglich 1% der Importe gedeckt.

Aus der Perspektive der Versorgungssicherheit wäre somit eine heimische Produktion, die frei von Importabhängigkeiten ist, auf jeden Fall positiv, Dies würde allerding eine signifikante Überproduktion z.B. an EE-Strom und ein Konzept zur Speicherung dieser Überproduktion voraussetzen.

Allerdings wird ja nicht nur Strom, sondern auch Prozesswärme und -kälte als auch Gas von der Industrie und den Haushalten benötigt. Dazu würde man sowohl die energieaufwändige Sythetisierung von Gas mit Hilfe von Strom, als auch eine Umstellung der kommunalen Kompostierungs- und Kläranlagen auf eine maximale Biogasproduktion benötigen.

Technisch ist das alles möglich, aber es stellt sich natürlich zurecht die Frage nach dem wie und durch wen die Finanzierung erfolgt. Grundsätzlich wäre da auch mehr Eigenverantwortung von der Industrie erforderlich, doch die vermeidet dann meist durch Standortverlagerung, dass sie sich zumindest anteilig an diesen Kosten beteiligt.

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