Ammerländer schrieb am 01.07.2023 14:53:
Das Stromnetz kann nur stabil betreiben werden mit "Schwungrädern" und das sind die rotierenden Massen der Turbinen und Generatoren in den fossilen Kraftwerken. Deshalb muss ein Teil der fossilen Kraftwerke weiterlaufen und der überschüssige EE-Strom wird exportiert.
So pauschal würde ich das nicht behaupten.
Der entscheidende Parameter ist die Netzfrequenz, mit dem Nominalwert von 50 Hz. Und anhand von der kann und sollte jedes Kraftwerk (vom 200W Balkonkraftwerk bis hin zum 2 GW Kohlemeiler) seine Einspeisung regulieren. Steigt die Frequenz zu weit, muss die Einspeisung reduziert werden.
Wichtig ist da nur, dass man die Regelung so umsetzt, dass sich das System nicht aufschwingt. Da sind große Kraftwerksgeneratoren natürlich von Vorteil, weil die das Netz stabilisieren.
Ich kann mir aber ebenfalls gut vorstellen, dass man bei Wegfall der großen fossilen Kraftwerke extra Netzstabilisatoren braucht. Gigantische Schwungräder mit Motor/Generator, die ähnlich wie die heutigen Kraftwerksgeneratoren wirken, und/oder Akku- oder gar Superkondensator-Speicherwerke, die sich ähnlich wie ein Schwungrad verhalten und Strom aufnehmen und abgeben können. Beide haben ihr Für und Wider.