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  • Ammerländer

mehr als 1000 Beiträge seit 24.01.2021

NIcht das eigentliche Problem

RWE hat eine Tochtergesellschaft, die weltweit im Energiehandel (auch LNG) tätig ist und unterhält Büros weltweit u. a. in New York. Wenn nun LNG aus den USA nach Spanien geliefert, dort vergast und dann nach Marokko geliefert wird, dann ist es nicht überraschend, wenn das RWE-Büro in New York damit zu tun hat. Das hat aber nichts mit Deutschland zu tun.
Wenn das Gas nach Deutschland gebracht werden sollte, dann müsste es in einem der vier LNG-Häfen an der Nordsee angelandet werden. Die sind aber vollkommen ausgelastet und haben keine freien Kapazitäten.

Das eigentliche Problem, über das wir in Deutschland lieber nicht reden, ist ein anderes.
Das russische Erdgas kann nicht durch zusätzlich gefördertes Gas ersetzt werden.
Deutschlands Bedarf kann nur durch eine Umverteilung des LNG-Marktes gedeckt werden. Durch die erhöhte europäische Nachfrage (ohne die kommenden deutschen LNG-Terminals) hat sich der LNG-Preis bereits derartig erhöht, dann sich ärmere Länder wie Argentinien und Bangladesh das LNG nicht mehr leisten können.
Wer am meisten zahlen kann (das sind wir) bekommt in der Zukunft das LNG und die ärmeren Länder kriegen nichts.
Dass wir ärmere Länder ins Elend zurückstoßen, ist natürlich nicht unsere Schuld.

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