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Re: Energie, die ins Leere läuft

Emrymer schrieb am 21.05.2024 13:02:

Mehr oder weniger jede Anlage, die erneuerbare Energie erzeugt, kennt auch einen Zustand für "jetzt grad nicht, auch wenn's ginge". An Wasserkraftanlagen wird das Wasser ggfs. um sie herum geleitet, Windräder werden "abgestellt", Solarpanel "abgeklemmt" usw.

Hätte man korrekt dimensionierte mittelfristige oder sogar langfristige Speicher, könnte man die Effizienz der jeweiligen Anlagen steigern.

So sieht es aus.

Hier schwebt mir persönlich ein dreistufiger Speicherplan vor:

Pumpspeicherwerke für kurzfristige Spitzen:
-> Bereitstellung zusätzlicher Energie bei Lastspitzen ohn die Speicherakkus belasten zu müssen
-> Aufnahme von kurzfristigen Erzeugungsspitzen aus Wind und Solar, ohne die Akkus belasten zu müssen.
Diese Anlagen gibt es bereits. Bestehende Altanlagen bzw. stillgelegte Anlagen können modernisiert und reaktiviert werden, um den Bedarf zu decken. Primäraufgabe ist es weiterhin, kurzfristige Last- und Erzeugungsspitzen aufnehmen zu können.

Akkuspeicher für bis zu 12 Stunden Bedarfsdeckung (rund 1000GWh)
-> Bereitstellung zusätzlicher Energie in Nacht-, Dunkel- und Flautestunden über einen Tag
-> Aufnahme von Übererträgen aus Wind, Sonne und Wasserkraftwerken
Voraussetzung dafür ist ein langlebiger Speicher (mind. 25 Jahre bzw. 10.000 Zyklen) bei einem Invest von maximal 100 Euro pro Kilowattstunde Speicherkapazität. Der Akkuspeicher gehört dabei zur Grundausstattung jedes Wind- und Solarparks und muss die Nennleistung über 12 Stunden abgeben können. Ein 5MW Windrad benötigt also mindestens einen 60MWh Akku.

Wasserstoff & E-Fuel-Speicher
-> Langfristige Einspeicherung von Übererträgen
-> Nutzung vorwiegend in längeren Dunkel- bzw. Flautephasen, also Wintermonaten
Sobald die Akkus gefüllt sind, wird sämtliche Überkapazität in "E-Fuels" bzw Wasserstoff umgewandelt. Erst jetzt lohnt es sich, mehr Windräder und Solarparks zu bauen, da diese Übererträge nun nicht mehr "verklappt" werden müssen, sondern in die Wintervorsorge einfließen können. Im Gegensatz zu Akkuspeichern eignen sich chemische Speicher wie eben E-Fuels oder Wasserstoff auch für Langzeitspeicherung).

Nur so und nicht anders kann man das Ziel, 75% Erneuerbare Energieerzeugung, erreichen.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (21.05.2024 13:15).

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