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  • ondori

mehr als 1000 Beiträge seit 08.12.2012

Re: Verpressen und "Deckel drauf"?

Stimmy schrieb am 09.04.2024 11:22:

Prinzipiell, nur mein Gedanke, ich weiß nicht, ob es so realistisch ablaufen könnte:
- Man nehme leergeförderte Erdöl- und Erdgas-Lagerstätten als CO2-Endlager. Die waren bekanntermaßen über viele Jahrmillionen stabil
- Man liefert das CO2 flüssig zum Endlagern an (dazu komme ich gleich)
- Man verwendet dieselbe Technologie wie bei der Erdgasförderung, und leitet über das vorhandene Bohrgestänge einfach CO2 ein

Flüssiges CO2 könnte man in passenden Tankschiffen transportieren. LNG-Tanker sind aber ungeeignet, weil sie erstens nicht auf den Druck von mindestens 4,2 bar ausgelegt sind, den man braucht, um CO2 flüssig zu halten, und zweitend flüssiges CO2 eine viel höhere Dichte als flüssiges Methan hat, worauf die LNG-Lanker natürlich nicht ausgelegt sind ("Tanks nur halb befüllen" ist vermutlich auch keine Lösung, wenn das schwere flüssige CO2 dann bei rauher See rumschwappt, könnte das Schiff instabil werden).
Das flüssige CO2 sollte man relativ einfach in die Lagerstätte pumpen können. Pumpen braucht's aber, einfach reinkippen geht nicht, weil der Druck in der Lagerstätte größer als der im Tanker sein wird.

Und: Wenn man Luft abkühlt, ist CO2 nach Wasserdampf das zweite Gas, was gefriert, bei ca. -78 °C. Man könnte also mit entsprechenden Kältemaschinen und Wärmetauschern Luft auf unter -78°C abkühlen und so das CO2 ausfrieren. Das Trockeneis könnte man prinzipiell durch eine Schleuse direkt in die Tankschiffe werfen - es schmilzt dort, baut besagte mindestens 4,2 bar Druck auf und wird zu flüssigem CO2.

Der eigentliche Witz für mich ist: Mit einem bidirektionalen CO2-Emissionshandel kann das längerfristig sogar marktwirtschaftlich lukrativ sein. Wenn man 100€ pro Tonne aus der Atmosphäre abgeschiedenes und endgelagertes CO2 bekommt (= 10 Mio. € für ein Tankschiff mit 100000 Tonnen CO2), kann der Bau und Betrieb solcher Anlagen rentabel sein.

Also - das Geomar erteilt seinen Segen! Damit scheint alles in feuchten Tüchern zu sein...
https://www.wissenschaftsjahr.de/2016-17/aktuelles/alle-aktuellen-meldungen/november-2016/co2-speicherung-im-meeresboden.html

Ob Deine "Berechungen" sich in ein paar Jahren bestätigen könnten, hängt auch davon ab,
wer dem Habeck nachfolgt...

Ich schaue mir die Entwicklung der Dinge an, trinke weiterhin Kuhmilch und Sprudel und verbrauche so viel Strom wie erforderlich. Brötchen werden mit dem Fahrrad eingekauft.
Ja, und ohne Diesel macht das Auto keinen Mucks...

Insgesamt zeigen die Untersuchungen, dass die CO2-Speicherung im Meeresboden zwar keine hundertprozentige Sicherheit bietet, dass aber die zu erwartenden CO2-Austritte und Schäden relativ gering sind. Kraftwerke können also in Zukunft mit CO2-Abscheidung betrieben werden.
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