Ja, stimmt, wie Sie sagen, ist der Hintergrund von Kippings Kritik eher das fragwürdige Taktieren Russlands im Konflikt Türkei-Kurden. Darum kommt sie vielleicht auch auffällig oft auf Erdogan zu sprechen.
Dass es sich um einen Stellvertreterkrieg handelt, kann man m.E. durchaus sagen, obwohl ich von einer multinationalen Söldnerinvasion sprechen würde, gegen die die rechtmäßige syrische Regierung mit Amtshilfe ihrer Verbündeten einen legitimen Verteidigungskrieg führt.
Eine Frage wäre, wie es zu dem Stellvertreterkrieg kam? Da würde ich jetzt tatsächlich keine allzu großen Erwartungen an Kipping stellen, lieber einen Sicherheitsexperten von der Linken fragen...
Es gibt aber auch ein allgemeines Problem: Im Grunde passt eine adäquate Antwort in keins der heutzutage üblichen Sendeformate. Darum hat Russland auch Schiffe aus Tartus abgezogen, um seine Angriffsfläche zu minimieren. Sieht aus wie Drückebergerei, aber die wussten, dass sie die Propagandaschlacht verloren hatten, und haben Platz gemacht für den aufgrund der Westpropaganda zwangsläufigen Militärschlag.
Ein speziell linkes Problem mit Russland und Putin ist natürlich auch, dass es schwer für linke Demokraten ist, einem rechten Autokraten wie Putin Sympathien entgegen zu bringen. Da muss man sich über Hemmungen nicht wundern.