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  • Schlichtdenker

597 Beiträge seit 24.10.2014

Unterschied Schröder/Westerwelle zu Merkel

Aus dem Arikel:
"Später ließ sich dieses Deutschlands als Friedensmacht feiern, als es sich am Krieg, der zum Sturz des Saddam-Husseins führte, offiziell ebenso wenig beteiligte wie beim Sturz von Gaddafi in Lybien. Dass es dabei nicht um Frieden, sondern um eigene imperialistische Interessen Deutschlands ging, zeigte sich bei der Rolle des Landes bei der Zerschlagung von Jugoslawien. Gegen Serbien zog man schon aus historischen Gründen gerne wieder in Krieg. Damit sah man deutsche Interessen gewahrt."
Schröder wäre, wie auch alle anderen Kanzler der Bundesrepublik, ohne das Plazet US-amerikanischer Thinktanks kein Kanzler geworden.
Bestandteil dieses Agreements war seine Zustimmung und aktive Rolle der Bundewehr beim Konflikt der UCK mit serbischen Milizen auf Seiten der, wie man damals wohl schon ahnte z.T.islamistischen Hardliner der UCK.
Ebenso agierte Schröder beim Anschlag auf das World Trade Center, als er in vorauseilendem Gehorsam "uneingeschränkte Solidarität" nicht auf die Opfer der Anschläge, sondern auf militärische Aktionen bezog.
"Imperialistische Interessen Deutschland", wie Nowak es ausdrücken würde, entwickelte Schröder dann allerdings im Vorfeld des Sturzes von Saddam Hussein-weil er voraussah, dass das, was daraus folgte, nicht im Interesse der USA liegen konnte.Chaos, Zerstörung, Bürgerkrieg, Failed States und Hass auf den Westen.
Es war nicht das "imperialistische Interesse Deutschlands" die Juden aus Deutschland zu vertreiben und zu ermorden, es war nicht das Interesse, die Sowjetunion zu überfallen und mit mangelhafter Ausrüstung ein Riesenland bis Herbstanfang zu erobern und es war auch kein Interesse, sich bedingungslos an die Seite der USA zu stellen bei noch dem dämlichsten Schwachsinn, den diese Führungsmacht angerichtet hat, auch im Sinne ihrer eigenen Vorstellungen.
Schröder hat einen Lernprozess durchlaufen und erkannt, dass das uramerikanische Prinzip ;"Making Business is Americas Business"am ehesten ohne die sinnlose Ressourcenverschwendung durch Kriege realisiert werden kann, die die Zivilbevölkerung zu Bettlern macht-und mit Bettlern kann man keine Geschäfte machen.
Wenn die Aktion von George W.Bush im Irak im Endeffekt so ausgegangen wäre, wie die Angelegenheit auf der Krim, dass die Mehrheit der Leute zufrieden ist und kein einziger Schuss fiel und die Minderheitenrechte, zumindest auf dem Papier, im Gegensatz zu den russischen Sprachrechten in der Rada nach dem Umsturz von Janukowitsch, gewährleistet sind, hätte ich persönlich mitgeholfen, George W.Bush ein Denkmal zu bauen-aber Schröder
hatte kommen sehen, dass es nicht so sein würde.
Westerwelle hatte dies mit der Enthaltung zum Libyen-Bombardement als Lerneffekt berücksichtigt-Merkel hingegen verfällt wieder komplett in das Muster einer völlig unterwürfigen, ohne eigene Interessen(das kann durchaus auch Dialogbereitschaft und Stützung säkularer Kräfte im arabischen Raum im Gegensatz zu fanatischen Steinzeitreligionsauslegungsverfechtern sein)Deutschen Außenpolitik.
Merkel ist auf dem gleichen Stand wie 2002, als sie Schröder in den USA in den Rücken fiel.
Das ist nicht im Interesse Deutschlands, und es ist auch nicht im Interesse der USA, und es ist auch nicht im Interesse Israels, wenn sich dort Kräfte, die besessen von der fixen Idee zu sein scheinen, den Iran zu vernichten, durchsetzen.
Deutschlands Interesse ist Interesse an guten Beziehungen zu den USA und auch zu Israel-Freundschaft gibt es ja zwischen Staaten nicht, aber das kommt dem im Idealzustand nahe-und wenn ein Freund einen Fehler macht, ist es ein größeres Zeichen von Freundschaft, ihm dies mitzuteilen, als feige nach seinem Mund zu reden.
Schröder hat bündnismäßig sämtliche Verpflichtungen im gleichen Umfang mitgetragen, wie dies jetzt Merkel tut-die Bundeswehr ist ohnehin als US-Anhängsel konzipiert und schon von der Anlage als eigenständig imperialistische Armee nicht einsetzbar, was die USA demnach auch gar nicht ernsthaft in Planungen einbziehen würden.
Aber die symbolische Haltung einer eigenständigen Postion gegen die Linie der USA war die außenpolitische Emanzipation der Bundesrepublik, die Merkel wieder vollständig zurückgedreht hat-trotz der Erfahrung des Desasters im Irak, den sie, das sollte man nie vergessen, befürwortet hatte.

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