marenghi schrieb am 17.12.2023 08:37:
Sie werden danach wohl genauso viel Diesel verbrauchen wie zuvor.
Alle Ökonomen fordern eine CO2-Bepreisung aus genau dem Grund, weil sie einen Effekt hat.
Die FDP und Union führen sie immer wieder an als Alternative zu der "Verbotspolitik" (obwohl wsl nur oberflächlich, weil sie für ihr Wählerklientel/Klimaschutz am liebsten gar nichts machen würden).
Der Effekt ist mittel- und langfristig und geht von Effizienz bis zu Wechsel der Technologie.
Dass die Preise weitergegeben werden (müssen), ist kein bug, sondern feature: So regelt es der Markt, bzw wir als Kunden mit dem Kaufverhalten.
Schweden und die Schweiz haben bereits vor längerer Zeit eine CO2-Steuer eingeführt. Ich habe mir vor einigen Jahren mal die Kurven mit den CO2-Emissionen über der Zeit besorgt. Eigentlich sollte man nach der Einführung der CO2-Steuer einen Knick oder einen Übergang zu einer anderen Steigung sehen. Man sieht aber nichts.
Meine Stromkosten haben sich beim Wechsel von der Schweiz nach Deutschland mehr als verdoppelt. Mein Stromverbrauch ist praktisch gleich geblieben. Keinerlei Steuerungswirkung.
Ich habe dies Prof. H.-W. Sinn bei einer Veranstaltung vorgehalten. Er hat nur mit den Schultern gezuckt und etwas von Infragestellen der Grundlagen der VWL gemurmelt.
Eine Steuerungswirkung gibt es nur, wenn die Nachfrage elastisch ist. Das ist sie aber beim Stromverbrauch der Haushalte und auch beim Dieselverbrauch der Bauern nicht.