Müsste mehr Quellenstudium betreiben, um eine Schlussfolgerung zu ziehen, KvD erwähnte ja er hätte das Kapitel mit dem Friedensvertrag in seinem Buch detailliert ausgeführt, und unterstreicht seine augenscheinliche Schlussfolgerung der Nullifizierung zum Zeitpunkt der Ratifizierung mit einem Zitat von Golo Mann, dessen Werk vor dem Hintergrund der jungen Bundesrepublik mit gefühlt kritischerem Bewusstsein einen großen geschichtlichen Bogen spannt. Vor dem im folgenden vervollständigten Zitat werden Bismarck und Weber hinsichtlich deutscher Allüren genannt, was sich historisch abgeleitet und konträr zu den Gedanken an ein "Kerneuropa" in diesem Interview liest.
„Was die Bundesrepublik, sobald sie den Freundschaftsvertrag ratifiziert hatte, sich den Plänen und Ideen Charles de Gaulles Stück für Stück entziehen ließ, war nicht so sehr die im Vordergrund stehende Furcht, den mächtigen amerikanischen Protektor zu verlieren; es war das vielleicht nicht einmal zum Bewußtsein erhellte Gefühl, daß die französische Konzeption auch für Osteuropa, mithin für Ostdeutschland und die politische Existenz der Nation die Anerkennung von Neuem bedeutete und sich mit manchen, nicht aber mit der Wiederherstellung des Bismarckreiches vereinigen ließ.
Ist hier eine Sternstunde versäumt worden? Wir hoffen, noch nicht.“
Frage an Telepolis, was ist dran am Vorwrurf der Werbung für ein Buch aus dem neuen deutschen Bordell des Historismus?