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mehr als 1000 Beiträge seit 26.04.2007

Warum ich kein Problem mit der Deindustrialisierung habe

nehmen wir als beispiel einfach mal nordstream 2:

PJSC Gazprom (Russland), E.ON (heute Uniper) und Wintershall (beide Deutschland), Royal Dutch Shell, OMV (Österreich) und Engie (Frankreich; vormals GDF SUEZ S.A.) unterzeichneten im September 2015 einen Aktionärsvertrag und gründeten die Projektgesellschaft New European Pipeline AG mit Sitz in Zug (Schweiz). Gazprom war an PNEP zunächst mit 50 % beteiligt, BASF/Wintershall, Engie, Uniper, OMV und Royal Dutch Shell mit je 10 %.

Im August 2016 wurde bekannt, dass die fünf westeuropäischen Partner sich aus dem Projekt zurückzogen und Gazprom alleiniger Eigentümer der Projektgesellschaft Nord Stream 2 AG wurde. Die polnische Wettbewerbsbehörde hatte in einem Kartellverfahren Einspruch gegen den Zusammenschluss mehrerer europäischer Unternehmen zu einem Joint Venture mit Gazprom eingelegt. Der Zusammenschluss würde zu einer Einschränkung des Wettbewerbs führen und die Verhandlungsposition von Gazprom weiter stärken, so die Begründung. 2016 hielt die Tochtergesellschaft Gazprom Gerosgaz Holdings mit Sitz in den Niederlanden alle Anteile an der Projektgesellschaft.

Vorsitzender des Verwaltungsrats der Projektgesellschaft ist Gerhard Schröder. Wie auch schon bei Nord Stream 1 wirkte Schröder als Wirtschaftslobbyist und organisierte wiederholt Treffen zwischen dem Geschäftsleiter von Nord Stream Matthias Warnig und Schröders SPD-Kollegen und Außenminister Sigmar Gabriel sowie zwischen Gazprom-Chef Alexej Miller und Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD).

interessant, nicht wahr? aber es geht noch weiter:

Im April 2017 wurde bekannt, dass Gazprom bis auf weiteres alleiniger Eigentümer der Nord Stream 2 AG bleibt, die zuvor daraus als Partner ausgeschiedenen fünf europäischen Energieversorger aber je 10 % der Baukosten von 9½ Mrd. Euro für die Pipeline, also jeweils bis zu 950 Mio. Euro finanzieren wollten.

[quelle]
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Nordstream_2#Projektgesellschaften

und das hier sollte auch jeder wissen:

Die Pipeline Nord Stream 2 ist politisch umstritten. Die deutsche Bundesregierung (Merkel III) vertrat lange Zeit die Ansicht, dass der Bau von Nord Stream 2 kein politisches, sondern ein ökonomisches Projekt sei. Im April 2018 sagte Merkel jedoch, dass Nord Stream 2 kein bloß ökonomisches Projekt sei, sondern „natürlich auch politische Faktoren zu berücksichtigen sind“.

Abgeordnete der CDU/CSU, der Grünen und der FDP kritisierten 2018, dass die Pipeline die Europäische Union politisch spalte und die deutsche Solidarität mit Polen, den baltischen Staaten, der Slowakei und der Ukraine sowie mit Dänemark und Schweden untergrabe, weil diese Länder das Bauvorhaben aus sicherheitspolitischen Gründen ablehnen. Nach dem Giftanschlag auf Alexei Nawalny im August 2020 wurde die Pipeline in Deutschland wieder verstärkt Gegenstand politischer Debatten. Im September 2020 sprachen sich die Grünen im Bundestag dafür aus, dass die Bundesregierung der Pipeline die politische Unterstützung entziehen solle. Die Alternative für Deutschland, die Linkspartei sowie die Regierungschefs der Ost-Bundesländer forderten hingegen deren Fertigstellung.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Nordstream_2#Interessengegens%C3%A4tze_2

der ganze wiki-artikel wimmelt nur so von hochinteressanten informationen, die das kollektive versagen sämtlicher parteien offenbart. schlimmer noch: die industrie hat sich also sozusagen selbst deindustrialisiert 🤨

logischerweise ist das mit sicherheit auch ein grund, warum putin plötzlich so aggressiv wurde, nachdem die pipeline dann kurz nach ihrer fertigstellung sabotiert wurde.

allerdings selbst schuld, denn schon lange vorher wurde allen nichtrussischen beteiligten an diesem projekt klar, dass putins russland die gewinne heimlich (und quasi vollständig) in die militärische aufrüstung russlands pumpen würde - und zwar im wahrsten sinne des wortes!

putins eierlegende wollmilchsau (europa) hat rechtzeitig erkannt, welches imperialistische spiel er spielt. wäre diese pipeline nicht gesprengt worden (von wem auch immer), dann hätte sich putin nicht nur die saftigen gewinne für die lieferung dieses erdgases einsacken können, sondern auch noch die saftigen gewinne für den handel und verkauf dieses gases.

und zwar zu 100% 🤔

hoffentlich können sich manche jetzt denken, warum putin es nicht nur auf die ukraine abgesehen hat...

deutschland wird mit sicherheit nicht deindustrialisiert, denn gewisse industrien boomen neuerdings wie nie zuvor.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (14.11.2023 22:23).

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