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  • ThSteier

mehr als 1000 Beiträge seit 27.09.2001

Wo "Cyber" dransteht, ist Bullshit drin...

Wo "Cyber" dransteht, ist Bullshit drin - zumindest, wenn's von offiziellen Stellen kommt[1]. Ich habe da immer das Gefühl, dass sie höheren Orts die Texte á la "lorem ipsum" mit "Cyber" auffüllen, wenn sie nicht mehr weiter wissen, aber eine Soll-Seitenzahl erreichen müssen und das Ganze irgendwie mit dem NeulandInternet zu tun hat - als Trinkspiel würden solche Verlautbarungen jedenfalls kurzfristig zur Leberzirrhose führen.

Mal im Ernst - gibt's abgesehen von unserer Regierung und ein paar vereinzelten Marketingfuzzis überhaupt jemanden, der den Begriff verwendet? Und das in einem sinnvollen Zusammenhang?

Allein in den ersten neun Wochen dieses Jahres habe es 284.000 Cyber-Attacken gegen Rechner der Bundeswehr gegeben.

Die Aufschlüsselung würde mich echt mal interessieren. 250.000 Portscans, 24.000 E-Mails mit Malware und der Rest stammt vom ..äh.. dienstlichen Surfen auf irgendwelchen obskuren .ru-Websites? Oder waren es nur Portscans, bei denen jeder Port einzeln gezählt wurde? Darin, mückengroße Bedrohungen zur Brontosauriergröße aufzublasen, hat man ja Übung...

Aber den Euphemismus

...werten Experten das Vorgehen jedoch nicht als Cyber-Angriff, sondern lediglich als "offensiven Penetration"...

muss ich mir wirklich merken. "Herr Richter, das war keine Vergewaltigung, sondern nur eine offensive Penetration!" Hallo?! Andere Leute sind wegen ganz anderen "Cyber"-Sachen vor den Kadi gezerrt worden...

[1] Wobei ich mich anhand von konkreten Beispielen gerne eines Besseren belehren lasse...

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (03.04.2017 16:47).

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