Dort zeigt sich der ganze Blödsinn im Kleinen:
Der hat vor drei Jahren das Dach saniert, ein Photovoltaikanlage darauf platziert, eine Wärmepumpe installiert, eine Wallbox angebracht und zwei riesige neue E-SUV davor platziert. Sein Haus ist natürlich ein SMART-home, wo sich alles elektronisch steuern lässt. Sein Stromverbrauch erreicht Höhen, die ich ohne Fernglas nicht mehr sehen kann. Wir haben nachts -5° und am Tag steigt die Temperatur nur bei Sonnenschein knapp über null, die letzten Tage hatten wir Nebel.
Vor kurzem hat er sich Brennholz liefern lassen, seither läuft sein Ofen im Dauereinsatz, zum ersten Mal seit wir hier wohnen (vier Jahre).
Er ist schlicht den falschen Versprechen der Energiewende aufgesessen: alles auf Strom umzustellen, mit selbst produziertem Strom kostenfrei zu betreiben und den Überschuss gewinnbringend zu verkaufen.
Dann, wenn er den meisten Strom verbraucht, produziert seine Anlage in der Regel wenig oder häufiger gar nichts. Dann, wenn er verkaufen will, ist sowieso ein Überschuss vorhanden. Und dass die Stromkonzerne seinen Strom gar nicht wollen, schon gar nicht, wenn eh schon ein Überangebot besteht, und dass er deswegen kein hohes Entgelt für seinen Strom bekommt, beginnt er jetzt langsam zu verstehen.
Die Energiewende bietet noch ein weiteres, sehr verführerisches Versprechen:
Man kann weiterhin im Luxus, und sogar noch luxuriöser als vorher leben, und trotzdem das "Schild: Umweltschützer" stolz auf der Brust tragen. Denn man fährt ja "emmissionsfrei", man heizt ja "emmissionsfrei", man chattet "emmissionsfrei", man wäscht seine Wäsche und sich selbst "emmissionsfrei" und so weiter. Immer schön die Nase nach oben, bis einen der Geldbeutel wieder auf das Niveau der "Umweltsau" von nebenan zwingt. Dass der ökologische Fussabdruck meiner Familie deutlich geringer ist, trotz regelmässiger Heizöl- und Dieselverbrennung, geht nicht in seinen Kopf.
Bin gespannt, wann der erste Kohlesack vor der Tür steht....