Kerntot schrieb am 29.12.2024 10:15:
[...] Vielleicht ist es so, wenn ich mir ständig von meinem Nachbarn die Gartengeräte borge, welche ich selber nicht habe, ist das für mich auch billiger, aber der Nachbar wird irgendwann diese Dienstleistung verweigern. [...]
Wir "borgen nicht ständig" was vom Nachbarn, sondern wir kaufen dort ein. Genau das ist doch der Sinn des europäischen Strommarktes. Wirklich sicher, dass dieser Nachbar, der ja als Händler auftritt, weil er Strom verkaufen möchte/muss, die Belieferung verweigert, weil ein Kunde bei ihm bestellt und dafür auch bezahlt?
So funktioniert doch jeder Markt: der eine besorgt sich Dinge, die er entweder selber nicht hat oder die am Markt günstiger sind und der andere bietet Dinge zum Verkauf an, die seine Kunden nicht haben. Warum sollte der Strommarkt da die Ausnahme sein?
Wie sah das eigentlich bei den AKW aus, deren Brennstoff wir zu 100% aus dem Ausland beschaffen mussten? Gab es da nicht auch die Chance, dass die dortigen Lieferanten die Bestellannahme hätten verweigern können, weil wir absichtlich eine Technik eingesetzt haben, die dazu geführt hat, dass wir von ihnen Brennstoff "borgen" mussten, weil wir den selber gar nicht hatten?