kemmerich schrieb am 08.02.2024 17:40:
Zur Automobilindustrie: Die deutsche Autoindustrie war gut darin, Autos zu bauen. Richtig gut. Deutsche Ingenieurskunst hat Benziner wie Diesel erheblich effizienter, laufruhiger und leistungsfähiger gemacht. Nun steht die Autoindustrie vor dem Problem, dass Verbrenner in absehbarer Zeit von der Bildfläche verschwinden müssen - man kann ja nicht den Planeten solange aufheizen, bis man nicht mehr auf ihm leben kann. Andererseits ist die Alternative E-Auto weitaus weniger lukrativ, weil sie für viele potenzielle Kunden nicht in Frage kommt. Außerdem ist das Produkt ein anderes, vor allen Dingen ein erheblich einfacheres. Der deutsche "Vorsprung durch Technik" (Audi-Slogan aus den 80ern) ist weg. E-Autos werden jetzt selbst in Ländern gebaut, die früher niemals eine Chance gehabt hätten, eine eigene Autoindustrie aufzubauen; sie hätten ja irre Investitionen leisten und sich mit ihren Produkten gegen die Deutschen durchsetzen müssen. Mit E-Autos aber kein Problem mehr. Selbst die Türkei baut inzwischen welche. Das Problem ist ein strukturelles und hat nichts mit der Ampel zu tun.
Dummerweise sind die deutschen E-Fahrzeuge zum Teil schlechter und auch noch teurer als die von der Konkurrenz.
Habeck musste Deutschland nach Ausbruch des Ukrainekrieges weiterhin mit industrielandtypisch hohen Energiemengen versorgen, so schnell wie möglich, und das ging nur über LNG.
Der Habeck musste? Also Russland hätte weiterhin geliefert. Man war sich aber ja zu fein dafür. Stattdessen kauft man lieber überteuert... und bald wohl gar nicht mehr, obwohl man ja gerne noch würde..