WebX schrieb am 08.02.2024 18:09:
Dummerweise sind die deutschen E-Fahrzeuge zum Teil schlechter und auch noch teurer als die von der Konkurrenz.
Mag sein. Die deutsche Autoindustrie hat den Wandel aber nicht verschlafen, nene, sie wusste genau, dass er unvermeidlich war. Sie wusste aber auch, dass er ihr Ende bedeuten würde, da auf jeden Fall mit einer toxischen Schrumpfung verbunden (generell niedrigerer Absatz von E-Autos (ganz egal, wie gut), viel größere Konkurrenz). Sie hat den Wandel hinauszuschieben versucht, solange es ging. Jetzt baut sie noch ein paar E-Kisten und setzt dabei auf die wohlklingende Marke, aber dann is' auch vorbei.
Der Habeck musste? Also Russland hätte weiterhin geliefert. Man war sich aber ja zu fein dafür.
Einfach zu fein dafür? Im Ernst jetzt?
Mann, das ist so unterkomplex, dass mir fast schon die Luft wegbleibt...
Natürlich haben Kriege Ursachen, die selten monokausal sind und auch nicht einfach vom Himmel fallen. Selbstverständlich kann man die NATO-Osterweiterung kritisch hinterfragen und sich Gedanken darüber machen, wie man mit Russland zu einem Ausgleich kommen kann, der das tägliche Sterben beendet. Ganz sicher liegen Agnes Strack Zimmermann ("Ich mag keine Komplexität") und Roderich Kiesewetter klar daneben, geradezu wohltuend dagegen nehmen sich die Gedanken von Johannes Varwick, Svenja Flaßpöhler oder auch Harald Welzer aus. Aber nicht die von Sahra Wagenknecht. "Verhandlungen statt Waffenlieferungen" ist vielleicht nur etwas zu schlicht, böswillig populistisch hingegen ihre Bemerkung im Bundestag, wir würden es uns ohne Not mit unserem Gaslieferanten verscherzen.
Denn unabhängig davon, wer wieviel Schuld am Krieg hat, welche Perspektiven auf einen ukrainischen Sieg bestehen (aus meiner Sicht keine) und was der Westen tun könnte, um den Krieg wenigstens mal einzufrieren, damit das Sterben aufhört: Vertrauen können wir Putin nicht mehr. Jedenfalls nicht in dem Maße, dass wir - wie vorher - unsere Energieversorgung in seine Hände legen könnten. Wenn der Ukrainekrieg eines zeigt, dann die etwas ernüchternde Tatsache, dass sich in der Weltpolitik alles um geostrategische Interessen dreht - hüben wie drüben. Da gibt es nicht die Guten und die Bösen, hier nicht und woanders auch nicht. Wir müssen also auf jeden Fall ein Backup für russisches Gas haben, weil ja wieder eine Turbine kaputtgehen könnte, weil Putin irgendeine politische Entscheidung auf nationaler oder EU-Ebene nicht so sehr gefällt, also seinen Interessen zuwiderlaufen.
Mit russischem Gas ist also auf jeden Fall Schluss, so oder so.