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  • stefano2050

mehr als 1000 Beiträge seit 01.04.2006

China hat in den letzten 3 Jahren mehr Kohle in Dienst genommen

als ganz EU-Europa betreibt.
Europa hat hier etwa noch 120 GW Kapazität und betreibt etwa 60 GW im Durchschnitt im Jahr.

Siehe
https://de.statista.com/infografik/23441/leistung-der-neu-installierten-und-ausser-betrieb-genommenen-kohlekraftwerke-in-china/
65% des chinesischen Stroms kommen aus Kohle, trotz großer Anstrengung bei Wasserkraft, Wind und Solar.

https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/kann-robert-habecks-waermewende-gelingen-waehrend-china-ueber-300-neue-kohlekraftwerke-baut-li.355740

Die Rest-Welt gegen China ist hier der Wettlauf beim realen Kohlestrom. Und auch in der weiteren Welt wird nicht nur abgebaut.
China hat hier auch Effizienzgewinne mit dem Abbau alter schlechter Kohlekraftwerke, aber der Anstieg der absoluten Verbräuche von Kohle in China ist ungebrochen, besonders nach den Stromengpässen im Jahr 2022.

https://www.klimareporter.de/international/die-welt-steigt-aus-der-kohle-aus-ausser-china

In den USA werden Kernkraftwerke wieder in Betrieb genommen und einige Kohlekraftwerke natürlicherweise stillgelegt ohne Ersatz.

Und davon ist im Artikel leider nicht die Rede.

In Osteuropa wird konsequent in Kernkraft investiert mit Modernisierung und Neubau.

Polen will 6 Blöcke bauen.

Und aus Polen bezieht D auch Kohlestrom, weil D nach dem Atomausstieg ja kein Exporteur mehr ist.

Auch die CO2-Bilanz der Nachbarn hat sich verschlechtert durch den deutschen Atomausstieg, weil sie nun mehr Erdgas und Kohle verbrennen.

Ohne Kernkraft wäre Großbritannien nach seinem Kohleausstieg mit seiner Abhängigkeit von Erdgas voll gegen die Wand gefahren.
So haben sie „nur“ die teuersten Preise Europas mit 35% Erdgasstrom bei 15% Atomkraft mit 10% Importstrom aus Frankreich und Norwegen.
5% sind Holzschnipsel aus kanadischen Wäldern, die in einem ehemaligen Kohlekraftwerk verbrannt werden.
35% Wind, Solar und Wasserkraft werden zwar wachsen.
Ein Atomausstieg ist für Großbritannien ein Alptraum mit weiterer Verdopplung der Strompreise.

Doppelter Strompreis bedeutet nicht halbierter Verbrauch.
So elastisch ist kein Strommarkt.
Mit den Folgen einer solchen Elastizität will ja auch keiner leben, der gleichzeitig Wärmepumpen und Elektroauto propagieren will.

Aber eine Entindustrialisierung zugunsten von Kohle-China und Co, darf es doch sein.
Das ist doch ziemlich krude aus klimapolitischer wie demokratischer Sicht.

Was wären denn Alternativen?
Weniger Primärenergieverbrauch besonders bei Immobilien.
Sanierung und Neubau im Passivhausstandard oder ähnlichem.
Immerhin werden 40% der Primärenergie in Immobilien verbraucht in Europa.
Kombiniert mit Solarthermie, PV, Wasserzisternen, verstärkten Gründächern kann sehr schnell signifikant weniger verbraucht werden.

Das gilt übrigens für alle europäischen Länder von Nord bis Süd.
In den wärmeren Ländern wird Strom der Kühlung im Sommer mehr gespart und im Norden mehr im Winter.

Wer ist nicht daran Interessiert? Stadtwerke, Stromanbieter, Bürokratie, fossile Anbieter mit ihren Geldkoffern.
Und natürlich die sanierungsEnergiefreie Ü65 mit ihrem Energieschrott-Immobilienbesitz.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (06.11.2023 13:15).

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