Naja, es ist schon sehr naiv, zu denken, ein "freier Markt"(TM) würde alle Grundbedürfnisse aller Menschen wie von ZauberHand(TM) befriedigen.
Warum ist das naiv? Menschen arbeiten, schaffen Güter/Werte, spezialisieren sich, treten untereinander in freiwillige Tauschbeziehungen. Das IST der Markt. Daran ist nichts religiöses. Wer sonst soll die Grundbedürfnisse der Menschen befriedigen, wenn nicht die Menschen selbst? Politiker und Beamte sind nicht produktiv tätig.
Möglichst großen Profit
Und das ist doch gut so. Dort wo die größten noch unbefriedigten Bedürfnisse vorhanden sind, sind die größten Profite zu machen. Also wird dort investiert, wo diese Profite zu machen sind. Dadurch werden diese Bedürfnisse mehr und mehr befriedigt und die Profite sinken immer mehr in Richtung reine Produktionskosten. Profite haben eine Signalwirkung für die Unternehmer und sind die Voraussetzung für Investitionen. Auf dem freien Markt funktioniert das so. Anders ist das bei Monopolen aber die entstehen nur durch politische Entscheidungen.
dem anderen am geschicktesten das Geld aus der Tasche zu ziehen
Wenn das durch Diebstahl geschieht ist das Kriminalität und keine freie Wirtschaft. Ansonsten muss man Werte schaffen und gegen Werte, die andere geschaffen haben, eintauschen (Handel). Sich so das Geld „aus der Tasche zu ziehen“ ist doch legitim, nutzt allen und schafft uns ständig ein gutes, besseres Leben. Und so werden auch Grundbedürfnisse gedeckt, denn die ersten Werte, die Menschen schaffen, werden natürlich die sein, die ihre Grundbedürfnisse decken. Niemand will Menschen diese Grundbedürfnisse aberkennen, ich jedenfalls nicht. Jeder soll frei sein, sich diese Grundbedürfnisse und mehr zu erarbeiten und das geht eben nur in einer freien Wirtschaft. Zentralistische Kommandowirtschaften, mit oder ohne Gleichverteilung (=Sozialismus) schaffen das nicht, wie besagte Länder zeigen. Zentralistische Kommandowirtschaft ist eben eine wirtschaftliche Diktatur, egal ob sich das politische System Demokratie, Monarchie oder sonst wie nennt. Auch ohne Sanktionen gehen solche Wirtschaften den Bach runter, siehe Afrika [1]. Das Beschuldigen der Sanktionen ist nur eine wirksame Ausrede zum Machterhalt von Zentralplanern.
Zurecht sind Einrichtungen, an denen die Allgemeinheit ein Grundbefürnis-Interesse hat, in öffentlich-rechtlicher Hand.
Warum? Was können ein paar Staatsbeamte besser als eine Menge von Unternehmern? Die wenigen Staatsbeamten können gar nicht das Wissen haben, dass in den Köpfen der vielen Unternehmer dezentral verteilt ist. Wenn ein Unternehmer Fehler macht, verzeiht das der Markt nicht. Der Unternehmer verschwindet vom Markt ein neuer Unternehmer bekommt eine Chance an dessen Stelle. Wenn Staatsbeamte Fehler machen, haftet der Steuerzahler und der Beamte bleibt auf seinem Posten und kann weiter Fehler machen. Das geht solange, bis die Wirtschaft und Gesellschaft als Ganzes kaputtgehen. So hat man das ja gesehen bei den Ländern des sowjetischen Blocks.
Wieviel deine Kommune für den Werbekonzern STROER ausgibt um öffentliche Toiletten im Ort zu betreiben, dürfen die Bürger nicht erfahren (weil ÖPP)
ÖPPs sind keine freie Wirtschaft sondern an bestimmte Unternehmen erteilte staatliche Monopole (=Vetternwirtschaft). Dieser Kritik schließe ich mich an, allerdings vom marktwirtschaftlichen Standpunkt aus. ÖPPs sind getarnte zentralistische Wirtschaft, keine Marktwirtschaft.
[1]
Buchtipp
Dambisa Moyo: Dead Aid