Das kann ich so nicht unterzeichnen.
Wenn bei uns in Deutschland 1/3 der Wahlberechtigten nicht zur Wahl gehen, dann werden deren Stimmen anteilsmäßig auf die Parteien verteilt. Aber ob die Nichtwähler am Ende auch so abgestimmt hätten, wenn sie zur Wahl gegangen wären, steht auf einem anderen Blatt. Denn sehr viele Nichtwähler gehen schlichtweg nicht, weil ihnen keine wählbare Alternative geboten wird.
Wenn diese Interpretation recht und billig ist, warum soll sie dann nicht auch für jene Deutschtürken gelten, die nicht zum Referendum gegangen sind? Warum sollen z.B. nicht einige gesagt haben: "Erdogan ist nicht mein Präsident und ich wohne nicht in der Türkei, warum soll ich also Einfluss nehmen auf die Wahl?" Vielleicht gibt's ja wirklich eine signifikante Anzahl unter den Deutschtürken, die sich eben trotz Doppelstaatsbürgerschaft eher als Deutschland zugehörig sehen und nicht der Türkei?
Natürlich gebe ich zu bedenken, dass ich hier eine positivistische Interpretation der Sachlage vornehme.