Null Kelvin schrieb am 24.01.2018 20:38:
Die Leute mögen einen Job haben, perfekt Deutsch sprechen und einen deutschen Paß besitzen. Wenn so einer dann ganz klar sagt, das er Türke ist, dann ist er kein Deutscher.
Was erwartest du von einem Doppelstaatler? Darf er sich zu keinem Land bekennen, weil er dann eigentlich immer den anderen Pass verlieren müsste? Es gibt viele Wege an einen 2. Pass zu kommen, ich zum Beispiel bin geborener Deutscher mit - soweit ich das nachvollziehen kann - deutscher Abstammungslinie. Ich würde nie auf die Idee kommen mich nicht als Deutscher zu sehen. Ich bin aber mit einer Türkin (Doppelstaatler) verheiratet und hätte daher in der Türkei das Anrecht auf einen türkischen Pass. Wäre ich kein Deutscher mehr würde ich diesen annehmen?
Was ist wenn das andere Land mir oder meiner Familie rechtliche Probleme/Nachteile bereitet? Beispielsweise (fiktiv) dass unsere Ehe nicht anerkannt wird und ich mich dann wegen "außerehelichem Geschlechtsverkehr mit einer Muslimin" strafbar machen würde und mir und/oder meiner Frau dadurch drakonische Strafen drohen?
Es gibt viele Länder mit komischen Gesetzen in der Welt. Der Iran zum Beispiel entläßt von vorne herrein niemanden aus seiner Staatsangehörigkeit. Dürfen die dann nie Deutsche werden egal wie Deutsch sie fühlen, denken und sich zu unseren Werten bekennen?
Die Welt ist nicht Schwarz-Weiß. Es gibt gute Gründe für und gegen eine Doppelte Staatsangehörigkeit. Wir, die Erfinder des Arier-Nachweises, sehen das leider viel zu verkniffen und tragen unser Deutschsein vor uns her als ob uns das zu besseren Menschen macht. In dem Punkt haben uns die Amis was voraus, da bist du Amerikaner wenn du den US-Pass hast, egal ob du schmale Augen oder eine höhere Köpferbräune hast. Dass die Amis natürlich ein echtes Rassismusproblem haben steht auf einem anderen Blatt, hat aber bei denen mit der Frage Amerikaner oder nicht nichts zu tun.