Weil sie eine neoliberale und militarisierte zentrale EU-Macht anstreben, welche die Souveränität der Nationalstaaten und die Macht nationaler Parlamente aushebeln soll.
Tatsächlich. Und was soll daran gefährlicher sein als ein Regime, welches die Welt in mehrere Klassen einteilt, Demokratie und Menschenrechte mit Füßen tritt? Was soll daran überhaupt "gefährlich" sein?
Dies ist im Kern ein imperialistisches Projekt.
Genau. Die Vereinigung von Schlesien mit Hessen, Baden, Franken, Bayern, Rheinländern und all den anderen war ja auch unmittelbar ein "imperialistisches" Projekt. Das Ziel: Die Weltherrschaft. Mindestestens. Ach nein, sorry, das kam dann ja erst später mit so einem kleinen Österreicher, obwohl der nicht mal dazu gehörte.
Unsere etablierten Parteien nehmen auch zumindest indirekt Teil an den imperialistischen Kriegen der NATO oder einzelner ihrer Länder
Da hast du Recht. Schande über uns. Sollen doch die Islamisten in Afghanistan ihren Staat errichten. Oder im Irak. Oder im Jemen. Das ist natürlich viel besser. Und wenn Russland und China weiter Länder annektieren hilft uns das natürlich ganz ungemein, wenn wir dann mit dem so überaus guten Gewissen jeden Abend ins Bett gehen, uns garantiert nicht gegen solche Entwicklungen zu wehren. Demokratie? Menschenrechte? Pressefreiheit? Hach ja, das ist so bedeutungslos, dass sollte außer uns ja niemand haben. Is klar.
Keine einzige dieser Parteien hat den Rausschmiss der Türkei aus der NATO, oder besser noch, den eigenen Austritt aus diesem Kriegsbündnis gefordert.
Ja, mein Junge, weil die Pateien verstanden haben, dass dererlei zwar toll wäre um sich richtig gut zu fühlen, man sich damit jedoch ins eigene Fleisch schneidet. Genau deswegen kommen Populisten mit ihrem Quatsch ja auch so unglaublich weit - siehe AfD: Sie können lustige Märchen erzählen, je plakativer und simplifizierender desto erfolgreicher, weil sie ihre lustigen Ansichten ja auch nie in der Praxis messen müssen. Und nur damit wir uns richtig verstehen: Ich bin durchaus der Meinung, dass wir die Türkei aus der NATO werfen sollten. Allerdings bin ich mir durchaus im klaren darüber, was für längerfristige, dramatische Konsequenzen das haben dürfte. Und damit dürfte ich Teil eine Minderheit sein. Und genau das kritsiere ich: Gerade wenn die Dinge hoch kompliziert sind, kommt man mit Simplifikationen und regt sich tierisch auf, dass nicht alle Welt sofort diesen folgt.
Beim Thema Rassismus muss endlich auch mal die grassierende Hetze gegen Russland ins Visier genommen werden.
Schwachsinn hoch drei. Mädelchen, anders als bspw die AfD bei Muslimen verurteilt niemand russische Menschen pauschal. Wenn man von "Russen" spricht, spricht man vom Kreml, den russischen Machthabern. Auch hier also: Simplifizierung. Genauer: Verallgemeinerung einer eigentlich hoch spezifischen Kritik. Und Loslösung aus dem Kontext: Die Kritik an Russland ist nicht eine Frage des Geschmacks sondern basiert auf Tätigkeiten, welche die russische Führung zu verantworten hat. Und drohende Entwicklungen zu unserem Nachteil.
Noch vor ca. 80 Jahren war hierzulande vom sowjetischen Untermenschen die Rede, der dem arischen Menschen Raum geben und weichen müsse.
Laberlaber. Kein Mensch folgt heute noch einer solchen Auffassung. Dererlei phantasierst du dir zusammen. Ganz im Genteil: Viele Menschen finden Russen an sich sehr nett. Und viele würden sogar gerne wieder sehr viel Handel mit Russland treiben, fanden die Öffnung Russlands gegenüber dem Westen richtig großartig. Leider finden sie oftmals Putin ganz und gar nicht großartig.
Unsere Gesellschaft (angefangen mit der Regierung) ist meilenweit davon entfernt, die Kulturen in anderen Ländern zu achten und die Entscheidungen der Menschen die dort leben zu respektieren.
Richtig. Unterscheidet sich aber von den Schreihälsen, welche sich hierzulande aufmandeln, leider nicht. Siehe das Forum: Die Masse an ausländerfeindlichen und speziell muslimfeindlichen Postings der letzten Jahre spricht eine deutliche Sprache. Ich behaupte sogar: Gewisse Teile der Bevölkerung respektieren die Entscheidungen anderer Länder weit weniger als unsere Regierung. Unsere Regierung ist sich nämlich wenigstens bewußt, dass es "die Ukrainer" oder "die Syrer" nicht gibt. Hier gibt es Menschen mit großem Drang zur Demokratie gleichermaßen wie Menschen, die ihr Heil im Islamismus sehen. Für unsere Schreihälse a la AfD-Fanboys gibt es jedoch nur "die Muslime" und das ist ein Synonym für "Islamisten".
Die AfD mag ein stärker auf sich selbst besonnenes Deutschland wollen,
Die AfD will kein "stärker auf sich selbst besonnenes Deutschland", sie möchte eine Mehrklassengesellschaft und Macht. Wer auch nur wagt zu widersprichen ist ein Feind, der vernichtet werden muss. Sie hat weder ein Verständnis für Demokratie noch für Gewaltenteilung, ja noch nicht mal für eine freie Presse.
das seine Interessen im Ausgleich mit anderen Nationen verfolgt.
Laber. Die AfD hat kein Interesse an anderen Nationen. Es sei denn sie bringen Geld. Das alte egomanische Prinzip.
Dazu mag man stehen wie man will.
Nö. Solche Dinge sind keine Frage des Geschmacks. Bereits aus rein logischen Abwägungen heraus muss man sie ablehnen. Von den negativen Erfahrungen aus der Geschichte haben wir dabei noch nicht mal gesprochen, und auch nicht von der Unmenschlichkeit hinter der AfD-Ideologie.
Die anderen Machtparteien vom Block CDU/CSU/SPD/Grüne,
Jaja, so sehr "Block", dass man auf Grund aller Unterschiede 4 Monate braucht um sich darauf zu einigen, wie man vielleicht mal eine Regierung bilden könnte. Lachhaft.
die eine fremdgesteuerte neoliberale Wirtschaftspolitik
Jaja, von Trump persönlich fremdgesteuert. Is klar.
und einen militärisch aufgeheizten Konfliktkurs nach aussen betreiben, machen mir ehrlich gesagt viel größere Sorgen.
Antidemokratische, menschenfeindliche Kräfte, die durchwegs neoliberal sind und von noch größerer Egomanie sind als die etablierten Parteien sollten dir etwas mehr Sorgen bereiten als irgendwelche deutschen Soldaten, die Regierungen dabei helfen, demokratische Strukturen aufzubauen.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (25.01.2018 16:37).