"Fremde kommen und werden eigene"
sagte der Migrationsforscher Prof. Andreas Zick
am 18.1.2018 im Deutschlandfunk.
http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2018/01/18/wieviel_migration_vertraegt_deutschland_interview_dlf_20180118_0811_53e875d6.mp3
Das bedeutet einerseits Anpassung der Fremden,
andererseits aber auch Veränderung der hiesigen.
Genau das haben Millionen Zuwanderer hier seit
ewigen Zeiten - und wir mit ihnen - geschafft: die
italienischen "Zitronenleute" nach dem Bevölkerungs-
kollaps des Dreissigjährigen Krieges, die Huguenotten,
die polnischen Oberschlesier im Ruhrgebiet, die
Ungarn nach 1956, die Millionen südeuropäischen
"Gastarbeiter", die Millionen Osteuropäer nach 1990
etc.
All diese sind spätestens in der 2. Generation, sehr oft
aber schon in der 1. Generation "Hiesige" - nur beim
Fußball, der Musik und der Küche gibt es noch
Unterschiede.
Mit den Türken aber passiert das genau nicht: sie
definieren sich noch in der 4. Generation als Türken,
Erdogan ist "ihr" Präsident und der Koran ihr
Grundgesetz.
Natürlich nicht alle: die Verfolgten des AKP-Regimes,
die Kurden, Jeziden und Christen, die aufgeklärten
Künstler, Journalisten und Wissenschaftler, die
Frauenrechtlerinnen - sie fanden erst in Deutschland
eine gute, eine wahre Heimat, und sie gehören
definitiv hierher. Sie sind herzlich willkommen daheim!
Aber das ist nicht die Mehrheit, das ist nur ein sehr
kleiner Teil.
Fremde, die kommen, aber Fremde bleiben wollen,
sind keine Zuwanderer, sondern Kolonisten auf
fremdem Territorium.
So wie die israelischen Siedler in der Westbank,
die Han-Chinesen in Tibet oder die Europäer in
beiden Amerikas.