Es ist überhaupt nicht witzig, wenn ein älterer Patient in der Nacht von Samstag auf Sonntag in die Notaufnahme gebracht wird und der Arzt weder an seine recht ausführlichen Unterlagen vom letzten Krankenhaus-Aufenthalt noch an die Unterlagen vom Hausarzt herankommt. Ggf. einschließlich aktueller Laborwerte, Röntgenbilder usw..
Wenn ein Angehöriger sich darum gekümmert hat und und den Patienten in die Notaufnahme begleichtet, sollte zumindest die Medikamentierung exakt und die Vorgeschichte grob bekannt sein. Bei noch so gut gemeinter Dokumentation durch den Patienten und/oder Angehörige können dem diensthabenden Arzt bei der Rezeption dieser nicht nach medizinischen Standards erstellten Unterlagen aber zusätzliche Fehler unterlaufen, d.h. da fallen auf die Schnelle schon mal wesentliche Infos unter den Tisch.
Was der Hausarzt gesammelt hat, sollte auch dem Krankenhaus zur Verfügung stehen. Und umgekehrt. Bei der "manuellen" Verarbeitung des Entlassungsberichtes eines Krankenhauses kommt es gelegentlich ebenfalls zu vermeidbaren Fehlern.
Wenn man jung ist, keine Vorerkrankungen hat und auch genetisch gut in den Durchschnitt der Altersgruppe passt, ist Zugriff auf die Unterlagen des Hausarztes in einer Notaufnahme u.U. unwichtig.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (06.09.2020 14:35).