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  • Taleteller

mehr als 1000 Beiträge seit 31.07.2007

Gewinnmaximierung und die definition von Normalität

Zwei Faktoren finde ich zu diesem Thema unerlässlich, Einmal das Gewinnstreben der Pharmakonzerne. Für die, und viele "angeschlossene Ärzte" ist es sehr attraktiv eine psychische Störung wie ADHS zu diagonalisieren und passende Medikamente zu verschreiben. Es ist vergleichsweise wenig Aufwand und der Absatz ist über Jahre gesichert. Auf der anderen Seite freuen sich dann Ergotherapeuten und Psychologen über volle Auftragsbücher. Das so manche Wirkung und Nebenwirkung der Medikamente kaum verstanden ist stört dabei wenig. Da der Markt der Kinder speziell in den USA recht gesättigt ist nimmt man vermehrt die Erwachsenen ins Visier.

Dazu kommt der zweite Faktor, eine immer engere Definition von "Normal" ins Spiel. Je schmaler man den fasst, desto mehr abnormales und Behandlungsbedürftiges Verhalten findet sich. Sehr massiv zeigt sich das im Schulumfeld. Zu große Klassen, ständig wechselnde Lehrer, überfüllter Lehrplan, massiver Leistungsdruck. Wer dort aus dem Raster fällt ist schnell als ADS oder ADHS diagnostiziert. Man will seinen Stoff durchdrücken, wenn nötig auch gegen die Schüler. Kreativität ist nicht gefragt, kritisches denken auch nicht. Menschen sind keine Maschinen, ihre Entwicklung höchst unterschiedlich, sie werden aber wie welche genormt und behandelt.

Psychische Störungen sind Geschäftsfeld und Resultat einer Gesellschaft in der die Verdichtung der Arbeit zur besseren ökonomischen Verwertbarkeit zu fallender Lebensqualität führt.

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