Warum wird der Kriegsverbrecher Putin nicht einfach als 'normaler' Kriegsverbrecher behandelt, sondern es muss schon der Vergleich mit Hitler her?
Warum ist der russische Überfall auf die Ukraine nicht ein 'normaler' Krieg, wie es Kriege praktisch zu allen Zeiten gegeben hat, sondern wird als Genozid bezeichnet?
Die Antwort ist m.M. nach überraschend einfach:
Weil diese Dämonisierung Russlands und Putins die Einmischung des Westens überhaupt erst legitimiert.
Man müsste schon erklären, warum man in andere Kriege nicht eingreift oder eingegriffen hat, in der Ukraine aber nun die Welt retten will. Und das ist nur zu rechtfertigen, wenn das Verbrechen des Gegners besonders hoch und ruchlos ausfällt.
Der russische Überfall ist tatsächlich ein Verbrechen gegen das Völkerrecht, aber außergewöhnlich grausam ist er ganz objektiv nicht, wie Putin selbst nicht der Ideologe ist, der Menschen einfach massenmordet. Selbst Butcha ist ein in Zahlen eher kleines Ereignis, verglichen beispielsweise mit Srebrenica.
Die Anzahl der toten Zivilisten wird von der UN mit etwa 10.000 angegeben. Eine erschreckende Zahl. In den gewöhnlichen Kriegen davor war das Verhältnis von toten Soldaten zu Zivilisten mit etwa 1 zu 9 allerdings krass andersherum.
Es gibt keine Flächenbombardements, keinen Führerbefehl, keine Vernichtungslager.
Es gibt eine Anklage wegen der Verschleppung von Kindern, die man ernst nehmen muss.
Und die von einem Chefankläger verfolgt werden, von dem ausgerechnet bekannt ist:
Im September 2021 nahm er die Ermittlungen zu Verbrechen in Afghanistan wieder auf, beschloss aber die Vorwürfe gegen die USA dabei aber aussparen. Seine Entscheidung, die Akte über amerikanische Kriegsverbrechen zurückzuziehen, begründete Khan mit „begrenzten Ressourcen“ des Gerichts.
(https://de.wikipedia.org/wiki/Karim_Ahmad_Khan)
Nein, Putin gehört für das Führen eines Angriffskrieges verurteilt. Aber weder die EU, noch Deutschland sind Polizei oder Gerichtsbarkeit.