Hitler forderte offiziell das "deutsche" Sudetenland, nicht ganz Böhmen und Mähren. Allerdings wird aus der Chronologie ab August 1938 deutlich, dass es ihm schon vor dem Münchner Abkommen um die Zerschlagung der gesamten Tschechoslowakei ging. Der Einmarsch war für den 2. September 1938 geplant. Der Generalstab war in Panik, der wusste nämlich, dass dies kein Selbstläufer werden würde, denn im Sudetenland standen ja die stark befestigten tschechischen Grenzanlagen, und militärisch war Tschechien nicht zu unterschätzen.
Durch die kampflose Einnahme des Sudetenlands war die "Rest-Tschechei" weitgehend schutzlos geworden. Der zweite "Verrat" Englands und Frankreichs an der Tschechoslowakei fand am Tag des Einmarsches in Prag statt, denn man reagierte nur mit Aufrüstung, obwohl man die neuen Grenzen der Tschechoslowakei garantieren wollte.