Der Autor betrachtet es als gegeben, dass Deutschland eine hohe Zahl von schlecht qualifizierten Einwanderern, von denen nur ein sehr kleiner Teil die Bedingungen für Asyl erfüllt, aufnimmt, und die ganze Rhetorik zielt darauf ab, es zu verurteilen, dass diese Einwanderer dann angeblich zu Sündenböcken gemacht würden.
Das ist aus verschiedenen Gründen falsch. Die meisten Kritiker der deutschen Migrationspolitik verurteilen nicht die individuellen Immigranten - dass diese, die aus viel ärmeren Ländern kommen, vom höheren Wohlstandsniveau und zu einem großen Teil vom deutschen Sozialstaat profitieren wollen, ist sicher nachvollziehbar und aus ihrer Sicht rational, sondern sie verurteilen die Migrationspolitik, die das ermöglicht.
Vor allem aber sollten Personen wie der Autor dieses Artikels einmal sagen, einen wie großen Teil der Bevölkerung der Armen aus der islamischen Welt Deutschland aufnehmen soll. Diejenigen, die kommen, sind immer noch nur ein kleiner Teil, und es gibt auch keinen Grund, weshalb gerade diese Personen aufgenommen werden sollen (es sind z.B. nicht die am stärksten politisch verfolgten, die meisten Asylgesuche werden abgelehnt, und sie werden geduldet).
Sollen noch 10 Millionen ungebildeter armer Menschen aus islamischen Ländern (die aufgrund fehlender Qualifikationen kein Arbeitsvisum bekämen) aufgenommen werden? 20 Millionen? 30 Millionen? Wenn das zu viel ist, gibt es sachliche Argumente dafür, die aktuelle Zahl als gegeben hinzunehmen und es rhetorisch so zu drehen, dass es selbstverständlich ist, dass diese Personen kommen und bleiben können und Befürworter einer anderen Migrationspolitik angeblich Menschen zu "Sündenböcken" machen würden?