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  • spintronic

975 Beiträge seit 02.10.2015

Re: Symbolpolitik hier wie da.

Meiner Meinung nach ist der Kern des Problems nicht darin zu suchen, dass die Journalisten der MSM die Maßnahme XY der Regierung nicht kritisieren, es handelt sich vielmehr um ein Symptom der Krankheit. Das wahre Problem liegt darin, dass das Meinunsspektrum in den MSM auf die Größe einer Mikrobe geschrumpft ist und dass davon abweichende Meinungen mit einem an religiösen Fanatismus grenzenden Eifer bekämpft werden. Wer nur ein Jota von der offiziellen Meinung der Regierung abweicht, wer auch nur andeutet, dass er in unwesentlichen Details eine andere Meinung vertritt oder wer in eine Kontaktschuld geraten ist, da er jemanden kennt oder sogar mit jemanden gesprochen hat, dessen Meinung nicht zu 100 % auf Linie liegt, wird von den superwoken Gutmenschen durch das Tribunal der Selbstgerechten im Gerichtshof der Moral verflucht, verurteilt, exkommuniziert, mit einem Bann belegt, seiner Existenzgrundlage beraubt und dann in der Öffentlichkeit symbolisch hingerichtet. Aber das dürfen wir als Gesellschaft nicht länger tolerieren.

Alles erfolgt mit der Begründung, dass man sich vor den Rechten, den Nazis, den Faschisten etz. schützen müsse. Ja, es ist richtig, wir müssen uns vor den Faschisten schützen. Aber schon in der Bibel steht, an den Taten sollt ihr sie erkennen. Wer faschistische Methoden anwendet, um sich unliebsamer Meinungen zu entledigen, der ist eben ein Faschist. Daran ändert sich auch nichts, wenn sich die genannten Meinungsfaschisten selbst wohlklingenden Namen geben, ihre Fahnen schöne Farben zieren und sie sich selbst im politischen Spektrum an ganz anderen Orten verordnen. Faschist bleibt Faschist.

Es muss aufhören, dass uns die MSM ständig Dauerempörte präsentieren, nur um jede sachliche Diskussion im Keim zu ersticken. Wir müssen erreichen, dass die Medien wieder ein breites Spektrum an verschiedenen und auch konträren Meinungen abbilden. Es kann nicht sein, dass die Regierung eine Meinung vorgibt, welche zudem oftmals sogar als alternativlos geframt wird und dass dann von den Bürgern einfach Solidarität und Gehorsam eingefordert wird. Für eine derartige Praxis gibt es verschiedene Bezeichnungen, nur das Wort Demokratie wäre nicht passend.

Demokratie muss man leben, das heißt, es muss ganz normal sein, dass in der Öffentlichkeit möglichst fair, sachlich, und kompetent, aber durchaus mit harten Argumenten, darüber gestritten wird, wie dieses oder jenes gesellschaftliche oder politische Problem gelöst werden soll. Es darf uns aber weder überraschen noch erschrecken, dass dann auch viel Blödsinn erzählt werden wird, denn es handelt sich dabei um den Kern der Demokratie und der offene Prozess der Diskussion führt mit hoher Sicherheit dazu, dass sich am Ende eine Lösung herauskristallisiert, die von einer großen Mehrheit getragen wird. Um es kurz zu sagen, wir müssen wieder ein Meinungsspektrum etablieren, um nicht zu sagen erkämpfen, wie wir es in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts genießen dürften. Leider sind viele Forenten noch zu jung um sich an die damalige Diskussionskultur erinnern zu können.

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