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180 Beiträge seit 15.08.2001

L. Riefenstahl und die Frage der Wiederverwendbarkeit von Ideen

 Im großen und ganzen ist der Artikel von Hammerschmitt sicherlich
recht gut - auch wenn man die eigentliche Message auf drei bis vier
Zeilen hätte reduzieren können...aber nunja... :)

 Ausgangspunkt für dieses Posting hier ist folgender Abschnitt :
"Beunruhigend ist dabei das stille (und manchmal gar nicht so stille)
Einverständnis der linken Antizionisten mit einem happigen Anteil des
gesellschaftlichen Mainstreams, der "Ist-doch-wahr-Gesellschaft", die
den Reden eines Martin Walser so herzhaften Applaus spendet, und
erfreut darüber aufatmet, dass "die Juden ja auch nicht so ohne sind",
siehe den den Nahen Osten. Die seltsamen  Querfronten, die hier
mittlerweile an der Tagesordnung sind, hat man so lange nicht gesehen.
Sogar, dass Neonazis die eigentlich linke  PFLP toll finden, weil auch
die natürlich mit Israel Schluss machen will, ficht die linken
Vorkämpfer für die Rechte der Palästinenser nicht an. "

 Und dieser Abschnitt offenbart einen gewaltigen Trugschluß, dem leider
sehr viele Menschen unterliegen...ohne ihn scheinbar
wahrzunehmen...alleine aus Gründen der "political correctness".
 Ein konkretes Beispiel dazu : Die "Werke" von Leni Riefenstahl. Auch
wenn sie - was das Politische angeht - ganz klar *sehr* negativ zu
bewerten ist, sollte dies keinerlei Einfluß auf die Bewertung des
Künstlerischen haben. Es gibt Menschen (ich zähle mich dazu), welche
die Aufnahmen (bspw. im Video von Rammstein zu "stripped") von ihr
wirklich erstklassig finden - und ich bin alles andere als ein
Fascho...IMO ist die CDU schon viel zu weit rechts.

 Jetzt der Bezug zu Hammerschmitts Text bzw. dem obigen Abschnitt :
Sind alle Thesen (die grundlegenden Ideen) von bspw. Rechten
grundsätzlich zu verdammen bzw. sollten sich Linke genötigt sehen, nur
da Rechte gerade mal Pro-Palästina sind (aus freilich ganz anderen
Gründen als normale Menschen), jetzt eine Pro-Palästina-Position
komplett abzusehen... ?
 Sollten gewisse Überschneidungen in politisch unterschiedlichen
Gruppierungen "aus Prinzip" vermieden werden (also sozusagen keine
Ideen "wiederverwendet" werden)...auch wenn sie sich eigentlich auf
"natürliche Art und Weise" ergeben würden ?

 Sollte man "pfui, pfui" zu Riefenstahl **Kunstwerken** sagen ?
 Sollte man "pfui, pfui" zu Pro-Palästina Einstellungen sagen, nur weil
Rechte mal diesen Standpunkt vertreten ?
 Sollte man deshalb Linken verbieten, eben diesen Standpunkt zu
vertreten ?

 Eben Letzteres (weil Rechte dies machen, dürfen Linke nicht Ähnliches
machen) klingt in dem Hammerschmitt-Text meines Erachtens nach SEHR
stark an...aber nicht nur da.

 Dieser allgemein akzeptierte Standpunkt ist aber schlichtweg *falsch*.
Sofern sich gute Ideen (die Gründung eines Staates Palästina IST eine
gute Idee...sicherlich die einzig Friedenschaffende) zwischen
politischen Fronten gleichermaßen ausbreiten, ist dem aus
Vernunftgründen NICHTS entgegenzusetzen.

 Das das rechte Spektrum jedoch offensichtlich ganz andere "Gründe" für
deren Einstellung vorzuweisen hat als dies Linke haben, ist klar -
darüber braucht man sich nicht zu unterhalten.


Dirk...der hofft, das dies jetzt nicht zu wirr war...ist schon spät...

P.S.: Auch diesen Text hätte man kürzer fassen können ;)

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