Nette Polemik - die Verirrung innerhalb der Linken scheint groß und
erinnert einen schon an die wirren Politsekten wie sie so schön in
"Life of Brian" aufs Korn genommen werden.
Ich werde es nie verstehen, wie man sich selbstgerecht hinstellen kann
und allen Ernstes ein moralisches Urteil über die Konfliktparteien oder
gar die Gesamtheit der plästinensischen respektive israelischen
Bevölkerung fällen kann. Auch verstehe ich nicht die einseitige
Parteinahme entweder für die Politik Arafats oder für die Scharons,
unter die dann gleich das jeweilige Volk subsummiert wird.
Völlig absurd erscheinen mir aber politische Gruppierungen, die nicht
aus absurden Überlegungen heraus oder zum Zwecke der Satire, sich
"antideutsche KommunistInnen" nennen. Ich habe das erst für eine Witz
gehalten - aber die soll man ernst nehmen. Als Kommunist dachte ich
immer, sei man International(e)ist, auf jeden Fall nicht
"pro-israelisch" oder "antideutsch". Aber da sind mir wohl die letzten
dialektischen Verwindungen entgangen, die einen dazu führen.
Geht man von der Idee eines existierenden Marktes von Meinungen aus, in
dem sich der Bürger genauso bedient, wie in einem Supermarkt, dann
scheinen solche Gruppierungen wohl sowas wie Special Interest Angebote
zu sein - weitab vom schnöden Mainstream natürlich - aber auch von
jeder anderen Gruppierung, weil irgendwie muss man ja sich
unterscheiden. Je bizarrer desto doller.
Vermutlich aber handelt es sich doch um eine von vielen spinnerten
Politsekten, die nur durch staatliche Hilfen (Verfassungsschutz etc.)
überleben können, und ihr Funktion sich darin erschöpft auf Seiten der
"kritischen" Linken für Verwirrung zu sorgen.
Fazit: Es ist doch schön, welche Debatten wir uns in Deutschland
leisten können und wie wir darüber spekulieren und philosphieren
können, wie die Welt nun zu retten sei. Denn eines ist klar:
Weltrettung ist nur deutsch, sorry anti-deutsch denkbar.