Die meisten Wähler treffen ihre Entscheidungen nicht aus rationalen Gründen, sondern "aus dem Bauch". Im Wahlkampf Argumente einzusetzen, bringt daher auch nicht viel. Wahlkampfprofis wissen das und deshalb findet man auf den Plakaten und Spots auch nur sehr selten Argumente.
Wer erfolgreich sein will, muss die Emotionen und Instinkte der Menschen ansprechen (die LINKE wird das nie verstehen und deshalb vermutlich verschwinden). Man sollte bei B. Clinton und T. Blair nachschauen.
Menschen wollen keine Unsicherheit, weil es Stress und ein Unwohlsein erzeugt. Man möchte das es morgen wie gestern ist, nur etwas besser.
Adenauer war mit dem Slogan "Keine Experimente" sehr erfolgreich. Die SPD war früher erfolgreich, weil sie ein besseres Morgen versprach.
Welche Botschaften bringen die Parteien, zigfach verstärkt durch die Medien, heute? Klimakrise, Haushaltskrise und Krieg.
Zusätzlich soll die Lösung darin liegen, dass die Menschen sich ändern sollen.
Probleme ignorieren oder klein reden, hilft nicht, weil die Menschen einem das nicht abnehmen.
Man muss die Probleme benennen, aber gleichzeitig den Wähler das Gefühl geben, dass man sich drum kümmert. Die LINKE war in ihren erfolgreichen Zeiten eine "Kümmererpartei".
(Die Nazis 1932 im Ammerland übrigens auch.)
Typisches Beispiel in der letzten Woche: eine Politikerin verkündet, dass es künftig mehr Starkregen geben wird. Gibt es kein Problem wird ein Problem prognostiziert, um die Menschen zu verunsichern. So macht sich eher verhasst, als beliebt.
Besser wäre die Botschaft gewesen, dass man auch bei häufigeren Starkregen, die Sache im Griff haben wird, weil man sich bereits jetzt darum kümmert.
Dass Steinewerfen auf den politischen Gegner bei den Menschen kein Gefühl von Sicherheit auslöst, dürfte wohl klar sein.