MEHR „ARBEITSKRÄFTE“ AUS DEM AUSLAND?
https://ansage.org/mehr-arbeitskraefte-aus-dem-ausland/
Anscheinend denken heute auch die deutschen Wirtschaftskapitäne nicht mehr weiter als die Regierenden – und die Schreiberlinge in den Zeitungsredaktionen schon gar nicht: Überall hätten wir „zu wenig helfende Hände” von Fachkräften aber auch von Hilfskräften, beklagen sie zwar prinzipiell zutreffend; bei der Diagnose der Ursachen aber liegen sie schlicht daneben. Wie aber soll dann erst Therapie erfolgreich sein? Manche Medien übernehmen ungeprüft einfach die Aussagen der Industrie- und Handelskammern und schreiben, die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter nehme ab; hinzu komme, dass die Pandemie die Migration gebremst habe, denn wegen Corona seien die Grenzen de facto zu gewesen, wird behauptet.
Diese Diagnose ist doppelt falsch. Trotz der Epidemie kamen Migranten und noch mehr Familiennachzügler sowie zuletzt auch „Hilfskräfte aus Afghanistan” mit ihren Familien in großer Zahl. Auch dass die Zahl der erwerbsfähigen Personen (im Alter zwischen 15 und 64 Jahren) abgenommen habe, ist falsch: Die Gruppe der vom Alter her Erwerbsfähigen in Deutschland nahm durch Migration in den letzten zehn Jahren um rund 1,8 Millionen zu. Abgenommen hat in diesem Zeitraum nur der Anteil der Erwerbsfähigen an der Gesamtbevölkerung – und zwar um zwei Prozent von 66 auf 64 Prozent. Zudem stieg der Anteil der über 65-jährigen leicht; die Zahl der unter 15-jährigen jedoch stieg – aufgrund der größeren Kinderzahl und einer deutlich höheren Geburtenrate der Zugewanderten (bzw. Eingeflogenen).