DasWoelfchen schrieb am 30.07.2023 15:33:
Mario Schmidt schrieb am 30.07.2023 15:09:
DasWoelfchen schrieb am 30.07.2023 13:08:
J.Creutzfeld schrieb am 30.07.2023 08:16:
Es gibt nur einen gewaltigen Elefanten im Raum: Die Migrationsfrage. Dieses Thema spaltet die gesamte westlichen Welt wie kein anderes. Ich behaupte: Nur die Ablehnung der Migration hat den Aufstieg der Ultrarechten in nahezu allen westlichen Ländern ermöglicht.
Meine These: Würde eine bürgerliche Regierung in Deutschland das Asylrecht im wesentlichen abschaffen und die Einwanderung und Abschiebeaufschub nach Kriterien der Nützlichkeit und Integrierbarkeit organisieren, wäre das Phänomen AFD ruckzuck wieder klein.Der Elefant in deinem (Gedanken)Raum ist aber, dass man zwar mit der von dir propagierten "Lösung" die Zuwanderung reguliert und die zugelassenen Menschen nach utilitaristischen Kriterien aussucht, aber die Ursachen der Migration nicht behebt.
Wenn man sich nämlich an die Wurzeln der Migrationsproblematik begeben würde, müsste man sich z,B. mit Themen wie Kriege und "Demokratisierungsmissionen" des Westens, Ausbeutung der vor Orr existierenden Rohstoffe durch westliche Konsortien, Umschichtung der lokalen Landwirtschaft von Grundversorgung auf "weltmarktfähige" Produkte oder IWF-Schulden und deren nachgelagerten neo-liberale "Reformen" befassen.
Das aber würde eine Abkehr von fundamentalen Bausteinen des marktradikalen Kapitalismus der letzten 50 Jahre bedeuten und das wollen die Parteien gerade nicht und deshalb wird über diesen Elefant nicht diskutiert.
Ich frage mich ja, warum jedesmal jemand Marxistische Ideen auspackt obwohl diese Ideen seit mehr als 100 Jahren noch nie auch nur eine nicht gewalttätige dauerhafte Lösung hervorgebracht haben.
Marxismus ist von der Idee her Menschenfeindlich, da der Mensch in sich nicht Marxismus kompatibel ist!
Es lässt sich schwerlich behaupten, dass spätestens seit 1991 der dominante Kapitalismus sich auf die friedliche Lösung von (internationalen) Problemen beschränkt hätte oder Wohlstand für alle produziert hätte. Von daher lässt sich feststellen, dass wohl generell jede Form von ~ismus inhärent menschenfeindlich ist.
Falsch ist allerdings aus dem Scheitern der Umsetzung von marxistischen Ideen auf eine grundsätzliche Fehlerhaftigkeit der Marx'schen Analyse des Kapitalismus zu schließen, was uns die Vorgänge rund um die Bankenkrise 2007ff sehr deutlich vor Augen geführt haben.
In diesem Zusammenhang empfehle ich dir das Studium des "Ehernen Gesetzes der Olgarchie" das erklären könnte, wie es zu den "Lösungen" in dieser Krise kam oder was im Umfeld der marxistischen Lösungsansätze schief gegangen ist:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ehernes_Gesetz_der_Oligarchie
Sorry,
aber jeder der glauben machen möchte der Kapitalismus wäre eine Ideologie, so wie z.B. der Marxismus, der versucht nur davon abzulenken, wie groß der Mist der "~ismus" Ideologien ist!
Von daher stimme ich dir zu. Ideologien mit "~ismus" waren noch nie gut und haben in der Welt gigantische Schäden angerichtet. Nur ist der gerne so bezeichnete Kapitalismus schlicht keine Ideologie im Sinne der anderen "~ismus" Ideologien.
Gruß
Janus