Das Argument der Aktienrentenbefürworter ist, dass man mit Aktien langfristig stets Gewinne erziele. Das trifft für die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg cum grano salis auch zu. Dies ist allerdings nur eine verifizierende Bestätigung, also kein Beweis. Wenn ich in meinem Leben noch nie einen schwarzen Schwan gesehen habe, ist das kein Beweis dafür, dass es keinen gibt.
Es gibt enorm gute Gründe dafür anzunehmen, dass das internationale Finanzsystem in absehbarer Zeit einen gewaltigen Crash erleben wird, von dem es sich, wenn überhaupt nur partiell wieder erholen wird. Das System geht auf vielen Krücken, realisierten Scheinwelten, der Verschuldungsgrad ist, wo man hinschaut, enorm und weiter zunehmend. Dazu kommt - nicht zufällig, sondern in solchen Zyklusendzeiten absichtlich herbeigeführt - eine immer grössere Gefahr eines Krieges zwischen militärischen Grossmächten. Angesichts der heutigen Überwaffen ist in einem solchen Fall mit dem Verlust des Kapitalstocks auf allen Seiten zu rechnen.
Das Argument für Aktienrenten steht also sowohl rein logisch, als auch konkret im Hinblick auf die weitere historische Entwicklung auf tönernen Füssen. Die geliehenen Milliarden, die dafür aufgewendet werden sollen, sind also prekär angelegt.
Kommt hinzu, dass bei Kapital- im Vergleich zu Umlagesystemen die Verwaltungskosten höher sind. Und schliesslich handelt es sich nicht um einen Versuch, die Rente zu stabilisieren, wie die neoliberalen Politiker behaupten, sondern um eine Subvention des Finanzsystems. Dieses selbst soll durch garantiert erfolgende staatliche Injektionen stabilisiert werden.
Kurz und schlecht - eine Mogelpackung.