Ammerländer schrieb am 15.02.2024 19:11:
pkcp schrieb am 15.02.2024 18:18:
Und warum?
Die meisten Menschen können ein Argument von einer Meinung nicht unterscheiden.
Glaub ich nicht: Die wenigsten Menschen glauben, dass in einer Auseinandersetzung jemand schon allein deswegen recht hat, weil er nun mal diese Meinung hat. Eine Begründung kann jeder einfordern und dann prüfen, ob die überzeugend ist.
„ Die Prämissen sind aber in der Regel keine Tatsachen, sondern Interpretationen von Tatsachen, also Meinungen.“
Erstmal glaube ich schon, dass es Tatsachen gibt, die sich nicht ernsthaft anzweifeln lassen:
Dass die Erde keine Scheibe ist; dass der Mond nicht aus Käse ist: da musst du lange suchen, bis du jemanden findest, der dich vom Gegenteil überzeugen möchte.
Zweitens aber gehen politische Diskussionen weniger um Fakten (was ist der Fall?), sondern um richtiges oder falsches Handeln (was sollen wir machen?), und das kann man aus keinen Fakten schlussfolgern.
Dass man keine Kinder vergewaltigen soll oder Alte nicht umbringen soll, dagegen wird auch kaum jemand argumentieren. Verlangt man eine Begründung, wird die von der Würde ausgehen, die jedem Menschen (nicht nur den Mitgliedern des eigenen Stsmmes) zukommt.
Diese wiederum gründet in der Freiheit, die jeder Mensch (prinzipiell) hat und in der Möglichkeit, über das eigene Verhalten nachzudenken und sich und anderen (prinzipiell) darüber Rechenschaft zu geben.