Hochrheinpirat schrieb am 14.02.2024 20:17:
Wenn das Wahlvolk 30% der SVP gibt, dann übernimmt diese auch 30% der Ämter. Eine Blockbildung der Restparteien, um die Ämter der SVP zu verwehren, findet nicht statt, wäre auch undemokratisch.
Ganz so einfach ist es in der Schweiz nicht. In die Regierung kommt eine Partei nicht, weil sie die entsprechenden Prozente erreicht hat. Sie muss sich erstmal "bewähren", bis die anderen Parteien Sie für würdig erachten. Die Sozialdemokraten mussten lange warten, bis man sie in die Regierung ließ. Über einen grünen Bundesrat (= Minister) diskutiert man schon viele Jahre.
Um in die Regierung zu kommen, dürfen die Parteien Kandidaten benennen, aber es ist nicht gesichert, dass diese auch gewählt werden. Die Regierungsmitglieder werden vom Parlament gewählt. Es ist bereits mehrfach vorgekommen, dass andere Politiker, als die von der Partei vorgeschlagenen, gewählt wurden. Auf diese Weise disziplinieren sich die Parteien gegenseitig und sorgen dafür, dass Extreme keine Chance haben.
Ueli Maurer war als Parteipräsident einer der Schafmacher der SVP. Als er in die Regierung kam, war er plötzlich viel moderater, weil er wusste, dass er sonst bei der nächsten Wahl aus der Regierung fliegt.
Auf Deutschland übertragen würde das bedeuten, dass die AfD, wenn sie sich langfristig bei 15% stabilisieren würde, einen Regierungssitz bekommen würde. Ein Höcke hätte aber nie die Chance in die Regierung zu kommen, eher jemand in der Art von Meuthen.