Für mich ist die Antwort einfach.
Demokratie ist ein Staatssystem das darauf basiert, dass der WILLE DES VOLKES das Wohlergehen des Volkes besser optimiert, als die Meinung aller Politiker und Experten es je könnten.
Demokratie hat nichts mit dem Rechtsstaat zu tun, das sind völlig unterschiedliche Konzepte, obwohl es natürlich nützlich ist, wenn demokratische Teilnehmer nicht dank eines fehlenden Rechtsstaates mit falschen Verurteilungen ausser Gefecht gesetzt werden können.
Demokratie hat auch nichts mit Freiheit/Liberalität zu tun. Grundsätzlich kann eine Demokratie so freiheitlich oder einschränkend sein, wie die Wähler es eben wollen.
Demokratie hat auch nichts mit Progressivität zu tun. Eine Demokratie kann so progressiv oder konservativ sein, wie das Volk es wünscht. Sogar ein absolut demokratischer muslimischer Sharia-Staat wäre möglich, solange das entsprechende Volk das möchte.
Sogar Gewaltenteilung hat mit Demokratie nichts zu tun.
Und als letztes noch ein Missverständnis das viele haben: In einer Demokratie muss auch nicht immer jede Stimme gleich gewichtet werden, Hauptsache die Macht geht vom Volke aus und nicht nur von einem Teil des Volkes.
Würde man eine Demokratie erfinden in der Frauen die Innenpolitik allein entscheiden, und Männer die Aussenpolitik allein entscheiden, dann wäre das durchaus als demokratisch zu bezeichnen.
Aber etwas realistischer ist der Föderalismus, der der Demokratie in keinster Weise widerspricht, obwohl, z.B. in der Schweiz, selbst bei nationalen Abstimmungen die kleineren Kantone bevorzugt behandelt werden, da ein Volksmehr und ein Ständemehr erforderlich ist.
Deutsche Politiker bezeichnen gerne jeden Mist den sie selbst für gut befinden als Demokratie. In der Regel liegen sie dabei falsch.
Demonstationen gegen Rechts z.B. sind absolut undemokratisch, denn "rechts" bedeutet nur "konservativer als der Durchschnitt", und das muss es immer geben, es sei denn alle haben die gleiche Meinung.
Aber selbst wenn man mit "rechts" eine abzulehnende Ideologie meint, in einer Demokratie muss zwingend Meinungsfreiheit herrschen, und dem entsprechend dürfen die Menschen so links oder rechts sein wie sie wollen und haben trotzdem immer das Recht an der Demokratie teilzunehmen, denn sonst geht die Macht nicht mehr vom (ganzen) Volke aus.
In einer Demokratie muss man andere Meinungen, egal wie anders, egal wie verachtenswert, tolerieren können.
Ausländerstimmrecht, selbst auf lokaler Ebene, ist ebenfalls undemokratisch, denn dann geht die Macht nur noch teilweise vom Volke (=Gesamtheit der Landesbürger) aus.
Selbst die Vergabe von Staatsbürgerschaften müsste in einer echten Demokratie eigentlich veröffentlicht und einem freiwilligen Referendum unterworfen sein, denn sonst wird ohne demokratischen Konsens das Volk durch Bürokraten verändert und damit Macht vergeben.
Demokratie ist nicht ein Allheilmittel für alles. Neben der Demokratie hätte man sicher gerne auch die Rechtssicherheit eines Rechtsstaates und eine hohe persönliche und unternehmerische Freiheit, und Wohlstand und Innovation.
Nur weil man das alles gerne hätte, und Demokratie gut tönt, muss man das aber nicht alles plötzlich Demokratie nennen.