Nachdem die USA ihren Einfluss auf den Iran durch den Sturz des Schah verloren, wendeten sie sich dem Irak zu. Sie wollten zwar Saddam Husseins Regierung durch eine stärker den USA zugewandte Regierung ersetzen ("Regime change"), aber das Land nicht als Kolonie erobern und erst recht nicht ihrem Territorium anschließen. Die Anzahl der Opfer ist auch schwierig vergleichbar, da der Überfall der USA auf den Irak in einen Bürgerkrieg dort überging und sich die Toten schlecht zuordnen lassen. Klar ist nur, dass um Größenordnungen weniger US-Soldaten starben als russische Soldaten in der Ukraine.
Es wird gerade hier im Forum immer wieder behauptet, Russland hätte viel mehr eigene Opfer verglichen mit den amerikanischen Opfern in Afghanistan und Irak, weil Russland die Ukraine nicht so hemmungslos zerstören würde, wie die USA das getan hätten. Dieses Argument halte ich gegenwärtig für Quatsch angesichts der Zerstörungen auch von Städten, Wohnungen und ziviler Infrastruktur in der Ukraine.
Was in beiden Fällen und für beide Seiten sicher stimmt: es wird von allen Seiten gelogen, dass sich die Balken biegen. Die Wahrheit starb überall einmal wieder zuerst.
Russland, China, Indien und andere durchaus mächtige Länder hätten ja damals umfassende Sanktionen gegen die USA, Großbritannien und andere Unterstützer der angreifenden Koalition verhängen können. Sie hätten auch den Irak mit Waffenlieferungen unterstützen können. Anscheinend hielt man das nicht für opportun oder nötig.
Es stimmt - frappierend sind hier eher die Unterschiede.