Baukasten schrieb am 17.03.2023 11:09:
Das ärgerliche an der Debatte ist, dass die Unterstützung der Ukraine mit Moral legitimiert wird. Das ist schon etwas scheinheilig. Auch gerade unter dem Aspekt des Irakkriegs. Es geht immer nur um eigene Interessen.
also das Eine schliesst das Andere ja nicht aus. Natürlich ist die Unterstützung der Ukraine auch interessengeleitet. Wer bestreitet denn das Europa ein Interesse daran hat, dass sich eine revisionistische Aussenpolitik, die sich militärischer Mittel bedient, nicht durchsetzt. Es ist ein orginäres Interesse Europas, dass wir nicht wieder anfangen Grenzen in Frage zu stellen, und historisierende Rechtfertigungen für militärische Gewalt heranzuziehen. Keiner will mehr hinter die Schlussakte von Helsinki zurück.
Ich finde, die Moral wird immer gerne herangezogen, um irgendeiner Seite Doppelmoral und Heuchelei vorzuwerfen. Einerseits kann man das Spiel in beide Richtungen spielen, andererseits ist es eben schon so, dass Russland die Ukraine völkerrechtswidrig angegriffen hat. Daran ändert ja nichts, dass die USA dasselbe im Irak gemacht haben. Beides ist zu verurteilen.
Aber der Kern meines Beitrag war ja ein anderer. Es ist eben nicht ganz fair die mediale Einordnung eines Konflikts aus einer gewissen historischen Distanz heraus, der eines aktuellen Konflikts gegenüberzustellen.