Das ist ein bisschen sehr verkürzt dargestellt.
Brand war für die Waffenlieferungen, konnte sich aber gegen Außenminister Scheel und seinen Staatssekretär Frank nicht (mehr) durchsetzen. Es ging dabei auch ausschließlich um Waffenlieferungen nach dem Waffenstillstand vom 22.10.. Die Unterstützung Israels war unstrittig, solange Israel in der Defensive war. Dann aber wendete sich das Blatt und die israelischen Panzerspitzen standen kurz vor Kairo und Damaskus. Das rief zum einen die Sowjets auf den Plan, die drohten zugunsten Syriens und Ägyptens militärisch zu intervenieren, zum anderen drosselten die arabischen Staaten ihre Ölproduktion und setzten den Westen, und besonders Deutschland, damit unter Druck. Staatsekretär Frank verlangte gegenüber dem amerikanischen Gesandten das Ende der Waffenlieferungen von bundesdeutschem Boden aus, die "Notsituation sei beendet". Mit Brandt war das nicht abgestimmt.
https://www.welt.de/geschichte/article121069722/Fuer-Erdoel-setzte-Bonn-1973-das-Buendnis-aufs-Spiel.html