Unternehmen entstehen und vergehen ständig - aber die Öffentlichkeit nimmt weitgehend nur die Gewinner wahr - und nach dem Rest kräht kein Hahn.
Von daher ist das Erstaunen über den Fall einstiger IT-Grössen lediglich eine Manifestation der als "Survivor Bias" bekannten Wahrnehmungsverzerrung.
Übrigens bietet - im Gegensatz zur landläufigen Meinung - Grösse, keinerlei Schutz vor tiefem Fall. Im Gegenteil - grosse Unternehmen sind genau wie Planwirtschaften systemisch fragil. Man erinnere sich an IBM, Motorola, Commodore, ...
Und glaubt jemand ernsthaft, eins der heute mit Neid betrachteten grossen IT Unternehmen wäre aus irgendeinem "soliden Geschäftsmodell" oder "Businessplan" heraus entstanden? Oder aus staatliche Ambitionen von "Nationalen Champions" heraus, Digitalministerien, oder ähnlichen Heissluftballons?
Nee - die Leute hatten eine Idee, die hat funktioniert, sie sind gewachsen. Und dann erst kamen die Betriebswirte, Politiker, und Soziologen. Eine vollkomme Verdrehung von Ursache und Wirkung.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (23.08.2019 14:28).