Ansicht umschalten
Avatar von COPOKA-BOPOBKA
  • COPOKA-BOPOBKA

mehr als 1000 Beiträge seit 31.08.2002

Genauigkeit und Wiederholbarkeit

Doc Holliday schrieb am 4. Januar 2003 5:54
> >Ich schätze die Dichotomie soll jedem in diesem Forum geläufig sein.

> Das ist aber ein konstruierter Widerspruch. Was spräche denn dagegen,
> die molekulare Maschinerie in jeder deiner lebenden Zellen als
> Maschinen zu betrachten? Welcher Definition von "Maschine"
> widerspräche eine "Maschine Ribosom" in entscheidenden Punkten?
Du kannst es auch als Topf bezeichnen, bloss setze es nicht in den
Backofen ;)

Auch wenn es nur eine Frage der Definition ist, was wir alles als
Maschine bezeichnen dürfen, es ist und bleibt wesentlicher
Unterschied zwischen den beiden Sachen: die von uns nach bestimmten
Plan und zu bestimmten Zwecken gebaute Maschinen können sich selbst
nicht organisieren und sind nicht reproduktionsfähig, ob die nun
Makro- oder Nanomaschinen sind. Die Ribosomen hat keinen gebaut, aber
sie sind ein wesentlicher Bestandteil dieser Reproduktionsfähigkeit.

Aber das eigentliche Zauberwort heisst in diesem Kontext
'sebstorganisierend'.
Unsere Maschinen sind es nicht - die tun nur das (von paar
unangenehmen Nebenwirkungen abgesehen ;), wozu sie gebaut worden
sind. Die innere Organisation und interkommunikation bei diesen
Maschinen kommt bei denen von außen. Sind wir einmal weg, so bleibt
nur ein Schrotthaufen übrig.

> [...] Es gibt wohl mehrere Definitionen von
> "Maschine", aber ich denke, man kann sich auf ein paar Punkte
> einigen: Sie müssen eine irgendwie geartete, in irgendeinem Sinne
> nützliche Arbeit erledigen. 
Nützliche für uns nehme ich an. Das können die Tiere auch. Auch wenn
wir sie deshalb als Mschine betrachten, bleiben sie trotzdem
Organismen, lebendige Wesen mit allem was dazu gehört. 
Ein im Felde vergessener Traktor verrostet einfach, ein Tier kann
auch ohne uns wunderbar auskommen.

> Und sie muss es mit - den Ansprüchen
> genügender - Genauigkeit und Wiederholbarkeit tun.
>
Alle biologischen Prozesse wiederholen sich, oft mit erstaunlicher
Genauigkeit wie bei Ribosomen. Auf Makroebene wird allerdings mit der
Genauigkeit etwas komplizierter.

> >Nun Frage ich mich wieso will ein _Mechanismus_ d.h. eine Maschine
> >"seblbstorganisierend" werden, wenn er/sie auf Nano-Ebene gebaut
> >worden ist. 

> Weil man sie darauf programmiert hat, möglicherweise. 
Wenn wir wüßten, wie sie dazu programmiert werden soll, könnten wir
es auch den Makromaschinen beibringen sich zu organisieren. Was trägt
"Nano" dazu wesentlich bei, oder warum soll es auf Nanoebene leichter
sein?

> So wie jedes
> Lebewesen, jede Zelle und jedes Protein von der Evolution darauf
> programmiert wurde, sich mehr oder weniger selbst zu organisieren;
Ist leicht gesagt ;)

> und vor, während und nach der Selbstorganisation auf evtl. wichtige
> Einflüsse der Umwelt entsprechend zu reagieren.
S.o.

Ich glaube nicht daran, dass "die Natur" einem Bauplan gefolgt hat -
es gab IMO keinen. Sie kennt auch keinen Zweck und mit dem Begriff
Nutzen kann sie auch nichts anfangen. All die Sachen sind der Natur
absolut fremd - sie existieren nur in unserem Kopf (bzw. unserer
Kultur).

COPOKA.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten