Das aus Immobilien, Unternehmen(-anteilen) und Edelmetallen (Gold) bestehende Sachvermögen der Wohlhabenden hatte im Wert stark zugelegt. Nicht zuletzt deshalb waren die Reichen noch reicher geworden, wohingegen die Armen aufgrund verbreiteter Einkommensverluste eines Großteils der arbeitenden Bevölkerung noch zahlreicher geworden sind.
Die Aussage würde stimmen, wenn der Euro nicht drastisch an Wert verloren hätte.
Weil der Wertzwachs aber überwiegend auf dem Papier erfolgt, aber nach Abzug der realen (!) Inflation eine viel geringere Wertsteigerung (wenn überhaupt) erfolgt, müsste der Satz richtig heissen:
Das [...] Sachvermögen der Wohlhabenden hatte im Wert nicht verloren
Einfach mal die Gegenprobe machen und nachrechen, wieviel Kubikmeter Erdgas, Liter Super Benzin oder Handwerkerstunden man für den Wert seiner Immobilie vor der Einführung des Euro bekam und mit dem heutigen Wert vergleichen. Zum besseren Vergleich einen gleitenden Mittelwert heranziehen, um Extreme auszubügeln.
Und, nebenbei, was hat der mitteständische Immobilienbesitzer davon, wenn reiche Spekulanten immer neue Mondpreise an sein Haus kleben? Im Zweifel nur Ärger mit Neidern und bei der Grund- und Erbschaftssteuer. Denn mehr Miete bekommt man ja auch nicht, nur weil der Wert der Immobilie auf dem Papier gestiegen ist.
So was gehört eigentlich zu dem Basiswissen über Geldwert und Stabilität.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (05.09.2022 22:24).