Da fällt mir prompt das Niemöller-Zitat ein:
Als sie die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist.
Als sie die Gewerkschaftler holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschaftler.
Als sie die Juden holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Jude.
Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.
Das ist uneingeschränkt abwandelbar auf Leistungsempfänger, Mindestlöhner ... und nun den Mittelstand.
Und in beiden Fällen wäre Solidarität der Schlüssel. Anstatt zu heulen, dass man zu spät zur Arbeit kommt, wenn die Bahner streiken, wäre es zweckdienlich zu überlegen, wie es umgekehrt wäre. Anstatt über die angebliche Maßlosigkeit der Piloten zu heulen, wäre es zweckdienlich zu überlegen, warum sie so erfolgreich sind, ... und es ihnen gleichzutun.
Solange es den Herrschenden gelingt, die Gesellschaft zu spalten, werden sie weiter - und immer tiefer - in die Taschen der Betroffenen greifen. Und da es ganz unten, dank der Mithilfe der Mittelschicht, nichts mehr zu holen gibt, ist nun eben verstärkt - und immer stärker - die Mittelschicht dran.
Selbstverurachtes Leid jener, die anfangs nur zuschauen und selbst spuckten ... bis es sie unweigerlich selbst traf/trifft. Und plötzlich heulen sie; tun gar überrascht, als wären sie je sakrosankt gewesen.