Rekordinflation: Teuerungswellen treffen die Armen stärker als die Reichen
Angesichts der höchsten Preissteigerungen seit Jahrzehnten behauptete ein namhaftes Wirtschaftsforschungsinstitut im November 2021, dass reichere Haushalte von der Inflation stärker getroffen würden als ärmere. Mitarbeiter des Instituts hatten sechs Einkommensklassen (von unter 1.300 Euro bis 5.000 Euro und mehr Monatsnettoeinkommen) gebildet und die Preise von deren unterschiedlich zusammengesetzten Warenkörben berechnet. Demnach waren die Kaufkraftverluste bei den ärmeren Haushalten deutlich niedriger als bei reicheren Haushalten.
Der Experte Butterwege kann nicht einmal Reichtum und Einkommen auseinanderhalten.
Reichtum: Ist vorhandenes Vermögen.
Einkommen: Ist (als Nettoeinkommen) ein Vermögenszwachs. Ist dieser wesentlich höher als die Ausgaben, so kann mit der Zeit Reichtum entstehen.
Besitzt jemand Reichtum, so kann er sich auch ohne jegliches Einkommen ein sehr gutes Leben leisten. Der Reichtum wird einfach abgeschmolzen.
Ein einfaches Beispiel: Ein 65-jähriger Arzt verkauft seine Praxis und geht in den Ruhestand. Für seinen Lebensstil braucht er 25 000 € p.a. und hat 750 000 € auf der hohen Kante. Also ohne Inflation kann der 30 Jahre von der Knete leben und ist 95 Jahre alt, bevor es ans Eingemachte (z.B. das Haus) geht.
Gibt es eine Inflation 10 000 %, dann ist die Knete in 3 Jahren weg. Sind dann keine anderen Reserven vorhanden, ist die GruSi angesagt.
Auf der anderen Seite der Hartz'ler, der auf Staatskosten in seiner Butze mit Zentralheizung hockt. Von den Heizkosten bekommt der garnichts mit.
Und bei den anderen Kosten schraubt unsere Bundesregierung schon schön daran, dass seine Knete erhöht wird. Nein, da wird sich nichts ändern.
Und auch die Geringverdiener haben nicht das große Problem. Dort sind die Löhne massiv angehoben worden und werden noch mehr erhöht. (Im mehrstelligen Prozentbereich.)
Klar, wenn sich dort die Arbeit nicht mehr lohnt, bleiben die einfach zuhause.
(Auch ein gerne ignorierter Inflationstreiber.)
Um es einmal nüchtern zu betrachten:
Inflation mindert in Geld (oder Rechten auf Geldbeträgen) gebunden Reichtum.
Wie gut die verschiedenen Einkommensklassen von der Inflation gebeutelt werden, hängt hauptsächlich davon ab, wie gut diese ihre Einkommen an die Inflation anpassen können.
Und stelle ich mal die These auf, dass es die höheren Einkommensgruppen kurzfristig eher schlechter schaffen, eine entsprechende Lohnerhöhung durchzusetzen.