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  • Phlakaton

489 Beiträge seit 24.07.2003

Da braut sich was zusammen...

Die USA werden es schwer haben weiterhin nach einer
Internationalisierung der Besatzung zu bitten. Es ist schon Ironie
des Schicksals, dass die Falken aus Washington in diese Falle tappen.
Als sie den Feldzug begannen, empörte sich ein erheblicher Teil der
Welt dagegen, als der schnelle Sieg da war wollten sie nichts von
ihrer Macht abgeben und nun wo die gesamte Aktion wie vorhergesehen
in die Hose geht, bitten sie gerade um, dass was sie der UNO vorher
versagten. Diese Suppe müssen sie nun mit Israel und der Türkei
zusammen auslöffeln, eine Suppe so salzig wie das Tote Meer.

Also auf der einen Seite haben wir die militärischen Superstaaten
USA, Israel, Türkei und UK. Auf der anderen Seite die Armeen Irans,
Syriens, der Kurden, Jordaniens usw. Und auf der nächsten Seite die
vielen kleinen Milizen und Terrorgruppen. Die Koalitionen sind zwar
auf einer großen Ebene überschaubar, können sich aber sehr schnell
ändern, wenn bestimmte Ereignisse eintreffen. Diese Ereignisse werden
nun aber von den kleineren Kräfte fortlaufend provoziert. Bestes
Beispiel die Opposition gegen die US-Besatzer versuchen den Terror
nun auf Kirkuk auszuweiten, die Folge könnte sein, der Konflikt
Kurdistan - Türkei eskaliert. Türkische Truppen werden ohne Absprache
mir Washington zur "Stabilisierung" in den Nordirak gesandt, es gibt
einen Kurdenkrieg. Syrien ist meines Wissens auch an der
Unterstützung der Kurden beteiligt, was wiederum den strategischen
Partner der Türkei Israel ermutigt weitergehende Kriegshandlungen
gegen Syrien einzuleiten.

An jeder Ecke der Region kann der große Arabische (Bürger-)Krieg
ausbrechen, es ist nur die Frage wo und wann. Im Moment ist die
Wahrscheinlichkeit groß, dass die UN wirklich mal wieder eine
Ausserordentliche Rolle einnehmen könnte um genau einen solchen
Konflikt zu thematisieren. Ähnlich wie zu Zeiten der Kuba Krise, als
der Sicherheitsrat zeitweise der Nabel der Welt wurde. Ich hoffe die
UNO weiss, wie sie dass anstellen wird. Auch die Arabische Liga hat
wohl wenig Interesse an einem Krieg. Es ist Zeit die das britische
Erbe in der Region neu zu überdenken, und vielleicht mal ein paar
Grenzen zu verschieben, bevor es die militärischen Parteien tun. Die
Einigkeit des Irak äussert sich jedenfalls momentan nur in dem
Guerillakampf der alten Kader.

Ich kann mir jedenfalls schlecht vorstellen, zehn Jahre nach Ende des
Kalten Krieges, dass die alten Interessengegensätze, die sich im
letzten Jahrhundert dort immer weiter ausgebaut haben, noch weiterhin
in so einem trügerischen Frieden wie zu Zeiten des Kalten Krieges
halten lassen.

Ein Glück das wir da keine Soldaten haben, es reicht ja schon, dass
wir in Afghanistan mit der Vernichtung unserer Armee vor Ort spielen.
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